Malariamittel Mefloquin

Neue Kontraindikationen und geänderte Warnhinweise zu Lariam

11.09.2013, 13:40 Uhr


Ende Juli 2013 informierte die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA über neue Warnhinweise bei der Anwendung des Malariamittels Mefloquin (Lariam®). Die Einnahme von Mefloquin kann psychiatrische und neurologische Nebenwirkungen hervorrufen, die mitunter auch Monate nach Absetzen des Medikaments auftreten. Nun informiert der Hersteller in einem Rote-Hand-Brief über die Problematik.

Mefloquin ist indiziert zur Behandlung und der „Stand-by“-Notfallbehandlung der P.-falciparum-Malaria, bei der der Erreger gegen andere Malariamittel resistent geworden ist. Der Wirkstoff wird explizit nur Reisenden empfohlen, die in Gebiete mit mehrfach-resistenten P.-falciparum-Malariastämmen reisen.

Die potenziell schwerwiegenden neuropsychiatrischen Störungen, die durch Mefloquin induziert werden können, können aufgrund der langen Halbwertszeit auch Monate nach Absetzen des Medikaments auftreten. Werden Anzeichen neuropsychiatrischer Reaktionen, wie ungewöhnliches Träumen, Insomnie, Angst, Unruhe oder Halluzinationen beobachtet, sollte Mefloquin abgesetzt und umgehend medizinischer Rat eingeholt werden. Medizinisches Fachpersonal wird angehalten, die Patienten entsprechend des Leitfadens zu schulen und ihnen den Patientenpass auszuhändigen (erhältlich unter www.lariam.de). Bei Personen mit psychiatrischen Erkrankungen, bestehend oder in der Anamnese, ist Mefloquin kontraindiziert.

Zudem informiert der Hersteller über neu aufgenommene Kontraindikationen. So darf Mefloquin bei Patienten mit Schwarzwasserfieber in der Anamnese und bei schweren Leberfunktionsstörungen nicht angewendet werden. Die Produktinformationen werden entsprechend aktualisiert.

Den vollständigen Rote-Hand-Brief finden Sie unter www.bfarm.de.

Zum Weiterlesen:

Neurologische und psychiatrische Nebenwirkungen: Black Box für Mefloquin; Tagesnews Pharmazie vom 11.08.2013

Neue Warnhinweise der FDA für Mefloquin: Neurologische und psychiatrische Nebenwirkungen; DAZ 2013, Nr. 32, S. 48


Julia Borsch


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