Riskante Arzneimittelmischung?

Warentest: Zum Check in die Apotheke!

Berlin - 29.08.2013, 10:52 Uhr


In seiner September-Ausgabe befasst sich „Stiftung Warentest“ mit der Arzneimitteleinnahme im Alter. Wie gewohnt gibt es am Ende Tipps: Eine Liste aller derzeit eingenommenen Arzneimittel machen, diese jährlich vom Hausarzt kontrollieren lassen und in der Apotheke vorzeigen, wenn ein neues Medikament abgeholt wird. Denn, ob es sich um eine riskante Mischung handelt, „das kann auch der Apotheker prüfen“.

Zu viele ältere Menschen werden unsachgemäß mit Arzneimitteln behandelt, konstatiert Warentest. Bestätigt sieht sich das Verbrauchermagazin durch eine eigene im April durchgeführte Umfrage, an der 996 über 65-Jährige bzw. ihre Angehörigen teilnahmen. Es zeigten sich die typischen Probleme: „von zu vielen Pillen bis zur Tablettensucht“. Gut jeder dritte Teilnehmer nimmt fünf und mehr Medikamente ein, zehn Prozent bekommen sogar acht oder mehr. Problematische Arzneimittel der Priscus-Liste nimmt jeder zehnte Teilnehmer. In anderen Studien betreffe das sogar jeden vierten Senioren, betonen die Tester.

Bei dieser Menge an Medikamenten ist es für alle Beteiligten schwierig, den Überblick zu behalten. Insbesondere, weil neben den verschriebenen häufig noch weitere Medikamente in Eigenregie eingenommen werden. Allerdings gab nur knapp über die Hälfte der Teilnehmer an, der Hausarzt habe im vergangenen Jahr mit ihnen über ihre Medikamenten-Mischung gesprochen. Und nur 19 Prozent der Befragten wurden nach eigenen Angaben zu den Wechselwirkungen mit ihren anderen Medikamenten informiert, als sie zuletzt ein neues Rezept in ihrer Stammapotheke einlösten.

Die Tester empfehlen daher, eine Liste aller eingenommenen Arzneimittel samt Dosierung anzulegen – auch der rezeptfreien – und sie stets aktuell zu halten. Diese Liste sollte jährlich vom Hausarzt und gegebenenfalls vom Facharzt kontrolliert werden. Sobald ein neues Medikament in der Apotheke abgeholt wird, sollte die Liste ebenfalls vorgelegt werden, um die Medikation auf Wechselwirkungen checken zu lassen.


Juliane Ziegler