Neue Formen der Arzneimittelversorgung

Spahn: Keine Busse geplant

Berlin - 16.08.2013, 14:23 Uhr


Der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn will sich nicht in die Schuhe schieben lassen, die Union habe Apothekenbussen, wie sie DocMorris nun durch die Republik schicken will, den Weg bereitet. „Der Begriff der ‚Apothekenbusse‘ fand sich noch nie in Papieren der CDU und findet sich auch nicht im aktuellen Wahlprogramm der CDU/CSU“, betont er. Die heutigen Möglichkeiten für die Arzneimittelversorgung hält Spahn für völlig ausreichend – Busse seien daher nicht geplant.

Das Wort „Apothekenbusse“, so Spahn, sei eine Wortschöpfung der Medien, nicht eine der Politik. Daher verstehe er die aktuelle Aufregung um den DocMorris-Bus nicht. „Richtig ist: Wir haben immer gesagt, um die flächendeckende Versorgung auch in sehr ländlichen Regionen noch in zehn oder 20 Jahren sicherzustellen, wird es sicher vor Ort auch mal unkonventionelle und kreative Lösungen brauchen, wie das Medikament zu den Patienten kommt“. Doch diese Lösungen, so Spahn würden „nur mit den Apothekern vor Ort und in den Kammern erarbeitet“ – und nicht gegen sie. Arzneimittelsicherheit und die heutigen Qualitätsstandards müssten immer gewährleistet bleiben, betont der CDU-Politiker. Und mit den heutigen Möglichkeiten des Versandhandels, der Rezeptsammelstellen und der Bringdienste sei der rechtliche Rahmen „klar und ausreichend“. Spahn betont: „Weitere Änderungen oder gar ‚Busse‘ sind nicht geplant, egal, wie sehr manche diese Diskussion immer wieder anzuheizen versuchen.

Der Leitantrag, auf den die Debatte um den Apothekenbus zurückgeht, sprach tatsächlich nicht von Bussen – wohl aber von „rollenden Apotheken“. Der Gedankensprung zum Bus war da nicht weit. Auch wenn die Formulierung aus Sicht der Union zu Missverständnissen geführt haben mag – am Ende landeten diese rollenden Apotheken doch im Wahlprogramm der Union.


Kirsten Sucker-Sket