Schnelle Muskelentspannung ohne Suchtpotential

Methocarbamol: Gute Alternative zu Tetrazepam

08.08.2013, 23:59 Uhr


Mit dem zentral wirksamen Methocarbamol sind schmerzhafte Verspannungen der Skelettmuskulatur gut und rasch zu behandeln. Der Wirkstoff hat keinen sedierenden Effekt und kein Suchtpotential – die Wirkung tritt jedoch vergleichbar schnell ein wie bei Muskelrelaxantien aus der Gruppe der Benzodiazepine. Das Produkt DoloVisano® ist zudem laktose- und glutenfrei, was angesichts der hohen Patientenzahl mit Unverträglichkeiten wichtig ist.

Bei schmerzhaften Muskelverspannungen, insbesondere im Rückenbereich, wirken zentrale Muskelrelaxantien wie Methocarbamol (z. B. DoloVisano®) mindestens so schnell und effektiv wie Tetrazepam, für das ab August wegen des negativen Nutzen-Risiko-Verhältnisses ein Ruhen der Zulassung angeordnet ist. Für Methocarbamol wurde in einer placebokontrollierten Studie1 mit parallelen Gruppen von jeweils 90 Patienten mit akuten, mittelstarken muskuloskelettalen Beschwerden bereits ab dem dritten Tag eine signifikante Überlegenheit bezüglich Schmerz- und Tonuslinderung nachgewiesen.

Methocarbamol ist für Patienten auch eine gute Alternative, weil es keinen sedierenden Effekt hat. Vigilanz und Reaktionsgeschwindigkeit werden durch die Einnahme nicht beeinträchtigt. Das belegte eine doppelblind-randomisierte, placebokontrollierte Studie2 des TÜV Rheinland zur Verkehrssicherheit. Selbst nach dreitägiger Medikation in höherer Dosierung (4 x 2 Tabl./Tag) wurden keine bedeutsamen Unterschiede in der Stresstoleranz, Vigilanz und motorischen Koordination erhoben. Bei therapeutischer Dosierung sind unerwünschte Nebenwirkungen unter Methocarbamol insgesamt selten. 

1 Tisdale SA, Ervin DK, 1975 

2 Muskelrelaxantien im Straßenverkehr; Sonderdruck Notfallmedizin 9/94


Basisinformation DoloVisano Methocarbamol

DR. KADE PHARMAZEUTISCHE FABRIK GMBH, Berlin

DoloVisano® Methocarbamol 750 mg Tabletten

Verschreibungspflichtig.

Zusammensetzung:

1 Tablette enthält 750 mg Methocarbamol als Wirkstoff. Sonstige Bestandteile: Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.], Povidon K25.

Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen, insbesondere des unteren Rückenbereiches (Lumbago).

Gegenanzeigen: Keine Anwendung bei: Überempfindlichkeit gegen Methocarbamol oder einen der sonstigen Be­standteile, Schwangerschaft, Stillzeit, komatösen/präkomatösen Zuständen, ZNS - Erkrankungen, Myasthenia gravis, Kindern < 12 Jahren. Anwendung mit Vorsicht bei: eingeschränkter Nieren- / Leberfunktion.

Nebenwirkungen: Selten: Kopfschmerz, Fieber, Schwindel, allergische Reaktionen (Juckreiz, Hautausschlag, Urtikaria, allergisches Gesichtsödem), Bindehautentzündung mit Nasenschleimhautschwellung. Sehr selten: Brechreiz, Erbrechen, Sehstörungen, Benommenheit, Zittern, Krämpfe, Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Anorexie.

Stand: 01/2011