Rheinland-Pfalz

Apotheker verteilen Flyer zu Arzneimittelfälschungen

Berlin - 08.08.2013, 12:14 Uhr


In Rheinland-Pfalz informiert ein in Apotheken und Arztpraxen ausliegender neuer Flyer über die Risiken gefälschter Arzneimittel. Die Verlockung, während Auslandsreisen oder im Internet bei nicht-zertifizierten Online-Anbietern vermeintlich billige Arzneimittel zu kaufen, sei groß, heißt es zur Erklärung – ebenso wie das Gesundheitsrisiko. Zum Schutz der Bürger entwickelten Gesundheitsministerium, Landesapothekerkammer und Landesärztekammer daher den Informationsflyer.

Er rät, Medikamente nur in Präsenzapotheken oder bei behördlich zugelassenen Internetapotheken, also solchen mit Sicherheitslogo, zu beziehen. Darüber hinaus enthält der Flyer Informationen zum richtigen Umgang mit einem vermutlich gefälschten Arzneimittel: „Zögern Sie nicht und bringen Sie es Ihrem Arzt oder Apotheker“ – er informiere dann die zuständigen Behörden. Abgebildet sind außerdem eine Frau mit behaartem Dekolleté und ein Mann, dessen Auge, Nase und Ohr auf eine überdurchschnittliche Größe angewachsen sind. „Da bekommen Sie mehr, als Sie möchten“.

„Als Apotheker nehmen wir unseren Versorgungsauftrag mit Arzneimitteln besonders ernst und möchten einen sicheren Umgang mit Medikamenten erreichen“, erklärt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der LAK und der Bundesapothekerkammer. In der Apotheke vorrätig gehaltene Arzneimittel würden daher regelmäßig gesichtet und gegebenenfalls an die zuständigen Stellen zur chemischen Untersuchung weitergeleitet. Die  Gesundheit der Patienten sei sehr wichtig, bestätigte auch LÄK-Präsident Dr. Frieder Hessenauer. „Daher möchten wir aufklären, damit die lebensgefährlichen Verlockungen von Arzneimittelfälschern kein Interesse finden.“

Gefälscht wird dem Flyer zufolge fast alles: Lifestyle-Arzneimittel, Potenz- und Schlankheitsmittel ebenso wie blutdruck- und cholesterinsenkende Arzneimittel, Malaria-, Tuberkulose-, HIV-Medikamente und Zytostatika. Und die Bandbreite der Fälschungen reiche von Plagiaten über schwerwiegende Qualitätsmängel bei den verarbeiteten Stoffen bis hin zu falschen Inhaltsangaben der Arzneimittel. Europäische Zollbehörden beschlagnahmten im Jahr 2011 rund 27 Millionen gefälschte Arzneimittelpackungen – und viele blieben unentdeckt.

Den Informationsflyer können Sie von der Ministeriumsseite bzw. hier herunterladen.


Juliane Ziegler