Substitutionsausschluss-Liste

Diefenbach: Kassen blockieren Therapiefreiheit

Berlin - 25.07.2013, 11:17 Uhr


Als „Offenbarungseid der gesetzlichen Krankenkassen“ hat der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes (HAV), Hans Rudolf Diefenbach, die gescheiterten Verhandlungen über eine Liste von Arzneistoffen, die nicht ausgetauscht werden sollen oder dürfen, kritisiert.

Die Deutsche Schmerzliga habe vor zwei Jahren in einer vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages unterstützten Petition gefordert, dass Apotheker Medikamente für Patienten mit starken Schmerzen nicht mehr gegen preisgünstigere Präparate gleichen Wirkstoffs austauschen müssten, da dies mit Unverträglichkeiten und gesundheitlichen Folgen für Patienten, die ihre Schmerzen nur mit Opiaten in Schach halten könnten, verbunden sei, so der HAV.

„Die Kassen setzen jedes Jahr neue Rekordmarken, was ihre Beitragsüberschüsse anbelangt. 2012 waren dies 30 Milliarden Euro. Dieses Geld erhalten sie von ihren Versicherten, damit diese eine angemessene Gesundheitsversorgung – auch bei der Arzneimitteltherapie – erhalten sollen. Dies muss auch eingelöst werden. Zurzeit entscheidet nur der Preis. Das nutzt dem Patienten nichts und blockiert die Therapiefreiheit der Ärzte. Die pharmazeutische Verantwortung der Apotheker wird ad absurdum geführt. Das muss aufhören!“, forderte Diefenbach.


Lothar Klein