Politisches Manifest

DocMorris will Apothekenmarkt umkrempeln

Berlin - 24.07.2013, 16:00 Uhr


Mit weitreichenden Forderungen zur Neuordnung des deutschen Apothekenmarktes hat sich die Versandapotheke DocMorris in einem „Politischen Manifest“ zur Bundestagswahl unter der Überschrift „Die neue Apotheke 2020“ zu Wort gemeldet: DocMorris fordert darin eine gesetzliche Erlaubnis für Rx-Boni, die Zulassung von Apothekenketten, die Möglichkeit von Selektivverträgen zwischen Apotheken und Krankenkassen sowie gesetzliche Regelungen für ein apothekengesteuertes Medikationsmanagement und die Zulassung von Apothekenbussen.

Aus Sicht von DocMorris entspricht die heutige Rolle des Apothekers „weder rechtlich noch tatsächlich“ seiner Bedeutung als Leistungserbringer im Rahmen der zukünftig immer mehr an Bedeutung gewinnenden Arzneimitteltherapie. „Als Vertragspartner der Krankenkassen ist er nicht stark, spielt für Selektivverträge keine Rolle und hat bei der integrierten Versorgung nach §§ 140a ff. SGB V kein Gewicht. Daher muss der Apotheker gestärkt werden. Ein modernes Medikationsmanagement als Begleitung, Beratung, Koordinierung und Betreuung bei der Arzneimitteltherapie ist zukünftig seine zentrale Aufgabe. Es wird medizinisch für die Gesundung des Patienten und wirtschaftlich für die Kassen immer wichtiger. Dies muss allerdings auch honoriert werden“, heißt es im „Politischen Manifest“. Die Politik solle daher ein modernes und systematisch angelegtes Medikationsmanagement und die neue Rolle des Apothekers auf den Weg bringen.

Dazu gehören für DocMorris folgende Elemente: Implementierung und Etablierung eines genau definierten und geregelten Medikationsmanagements. Mehr Spielraum für versorgungsbezogene Selektivverträge mit Apotheken nach dem SGB V. Apotheken sollten auf wettbewerblicher Basis mit den Krankenkassen Verträge zur Integrierten Versorgung gemäß §§ 140a ff. SGB V abschließen können. Ein Prämiensystem bei der Medikation mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sei rechtlich zuzulassen und politisch zu fördern.

Zur Sicherstellung der ländlichen Arzneimittelversorgung sollen nach den Vorstellungen der Versandapotheke völlig neue und unkonventionelle Lösungen umgesetzt werden: beispielsweise der Einsatz von Apothekenbussen als mobile und mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattete Stellen für die Arzneimittelversorgung und das Medikationsmanagement oder die Einrichtung von Dispensierautomaten, aus denen zu jeder Zeit die wichtigsten und gebräuchlichsten rezeptfreien Arzneimittel, aber durchaus auch verschreibungspflichtige Medikamente nach persönlicher Identifizierung und ggf. Prüfung des Rezeptes durch pharmazeutisches Fachpersonal entnommen werden könnten („Apomat“).

Das „Politische Manifest“ von DocMorris können Sie lesen.


Lothar Klein


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