Phytopharmaka

Zuwächse nur bei Versandapotheken

Berlin - 22.07.2013, 15:28 Uhr


Die meisten Deutschen stehen Arzneimitteln mit pflanzlichen Wirkstoffen offen gegenüber – dennoch werden in den Apotheken immer weniger Phyto-Packungen abgegeben. Ausgenommen sind Versandapotheken, hier steigen Umsatz und Absatz.

2007 gaben die Apotheken nach Daten von IMS Health noch 124 Millionen Packungen pflanzlicher Arzneimittel ab. Seitdem geht es beständig bergab: 2012 wanderten nur noch 113 Millionen Packungen über den HV-Tisch bzw. gingen per Post an die Verbraucher. Der Gesamtumsatz mit Phytopharmaka lag bei 1,49 Milliarden Euro (AVP).

Die rückläufige Entwicklung ist allerdings auf die Offizinapotheken beschränkt. Versandapotheken legten  in diesem Marktsegment 2012 gegenüber dem Vorjahr nach Absatz und Umsatz um 5,9 Prozent bzw. 3,6 Prozent zu. Sie gaben von den knapp 113 Millionen Packungen 11,3 Millionen ab (rund 10 Prozent). Vom Umsatz entfielen 256,4 Millionen Euro auf die Versandapotheken (rund 17 Prozent).   

Ärzte dürfen diese nicht verschreibungspflichtigen Arzneien nur für wenige Indikationen ausnahmsweise zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnen (z.B. leichte bis mittelschwere Depressionen oder Morbus Crohn). Zwar ist seit 2012 eine Kostenerstattung im Rahmen von Satzungsleistungen möglich – doch nur wenige Kassen bieten ihren Versicherten diese Kostenübernahme an. Die Marktentwicklung vermochte diese neue Möglichkeit nicht nennenswert zu beeinflussen. Nur 2 Prozent der abgegebenen Phytopharmaka waren 2012 ärztlich verordnet.

Zu den führenden Präparategruppen nach Umsatz gehören Erkältungspräparate, durchblutungsfördernde Mittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Magen- Darmmedikamente, Arzneien zur Stärkung des Immunsystems und topische Antirheumatika.


Kirsten Sucker-Sket