RKI

Hepatitis-B-Erkrankungen rückläufig

Berlin - 22.07.2013, 15:31 Uhr


Die Zahl der Hepatitis-B-Erkrankungen hat in Deutschland einen neuen Tiefstand erreicht: Im vergangenen Jahr wurden dem Robert Koch-Institut 679 Fälle mit eindeutigem Krankheitsbild gemeldet. Das sind 16 Prozent weniger als im Vorjahr und die wenigsten Meldungen dieser Leberentzündung seit Beginn der Erfassung. Als Hauptgrund für den starken Rückgang wird ein verbesserter Impfschutz in der Bevölkerung vermutet.

Nachdem seit 2001 ein Rückgang der übermittelten Hepatitis-B-Erkrankungen beobachtet wurde, stagnierte dieser Trend seit 2009. Im Jahr 2012 kam es erstmalig wieder zu einem deutlicheren Rückgang der übermittelten Hepatitis-B-Erkrankungen. Ähnlich wie in den Vorjahren lag die Inzidenz bei Männern höher als bei Frauen. Den Rückgang der übermittelten Hepatitis-B-Erkrankungen führen die Wissenschaftler vorwiegend auf einen verbesserten Impfschutz in der Bevölkerung durch die Einführung der Impfempfehlung für alle Neugeborenen ab 1995 zurück.

Neben den Meldungen mit eindeutigem Krankheitsbild wurden dem RKI im letzten Jahr aber auch 991 Fälle übermittelt, die nicht die Falldefinition für eine akute Hepatitis B erfüllen. Die Fallmeldungen erfolgen derzeit nach dem Infektionsschutzgesetz auf der Basis eindeutiger Falldefinitionen. Fälle von akuter Hepatitis B, bei denen Kriterien des klinischen Bildes nicht erfüllt oder nicht ermittelbar sind, werden in den Auswertungen nicht berücksichtigt. Eine Anpassung der Falldefinition und Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität seien daher in Vorbereitung, berichtet das RKI in seinem Epidemiologischen Bulletin Nr. 29/2013.

Im Gegensatz zu Hepatitis B ist Hepatitis D hierzulande sehr selten. Dem RKI wurden im vergangenen Jahr 18 Erkrankungsfälle gemeldet (2001: acht Fälle). Elf von Hepatitis D Betroffene waren männlichen Geschlechts, sieben Erkrankte waren Frauen. Daneben wurden dem Institut 26 labordiagnostisch nachgewiesene Fälle von akuter Hepatitis-D-Infektion übermittelt, die das klinische Bild nicht erfüllten. Weltweit sind laut RKI rund zehn Millionen Menschen mit dem Hepatitis-D-Virus infiziert.


Juliane Ziegler


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