IMS Health

Aufwärtstrend im Onkologiemarkt

Berlin - 16.07.2013, 11:55 Uhr


Der Markt der onkologischen Arzneimittel wächst seit 2011 wieder. Das geht aus dem aktuellen Newsletter von IMS Health „Flashlight“ hervor. Im Marktsegment der Krebsmedikamente ist danach seit 2006 ein Rückgang festzustellen gewesen – seit zwei Jahren gibt es aber eine Trendwende. Zur Begründung führt das Marktforschungsunternehmen ein Wachstum in den Schwellenländern und Therapieinnovationen an. Es prognostiziert ein anhaltendes Wachstum des Segments.

In früheren Jahren speiste sich das Wachstum aus den neuen zielgerichteten Therapien, wobei Blockbuster wie Avastin®, Glivec® und Herceptin® das Wachstum nachhaltig auf hohem Niveau hielten. Es gab nur wenige Neuzulassungen – erst 2011 wurden wieder mehrere neue Moleküle eingeführt. Das Jahr 2012 ist mit neun neuen Molekülen das Jahr mit den meisten onkologischen Neuzulassungen in der Geschichte der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA. Das Segment onkologischer Therapeutika bleibt mit einem Umsatzvolumen von rund 64 Milliarden US-Dollar (2012) der größte Markt noch vor anderen „großen“ Indikationsgebieten wie Diabetes, Bluthochdruck, Atemwegserkrankungen und psychischen Störungen.

Der heutige Umsatz mit onkologischen Präparaten ist in den USA gegenüber einer Dekade früher zugunsten der Schwellenländer gesunken, die Marktanteile für Europa und Japan sind relativ konstant geblieben. Trotz des rückläufigen Marktanteils bleiben die USA – gemessen an den Erstzulassungen – jedoch der wichtigste Markt. Pharmazeutische Hersteller streben meist zuerst eine Zulassung bei der FDA an und reichen dann die Unterlagen beim europäischen Pendant, der EMA, und anderen Zulassungsbehörden ein – häufig mit zeitlicher Differenz von sieben bis zwölf Monaten. Der US-amerikanische Markt ist nach wie vor der größte Gesundheitsmarkt. Das Preisniveau ist dort immer noch sehr hoch, liegt im Durchschnitt 30-40 Prozent über dem europäischen Preislevel.

Das weltweite Wachstum des Onkologiemarktes wird wieder durch die zielgerichteten Therapien beflügelt. Für solche Therapien sind begleitende Diagnostika unabdingbar, etwa diagnostische Tests. Diese Tests sollten nicht nur einfach und schnell durchführbar sein, sondern auch bezahlbar bleiben. Denn der Beginn der Therapie darf einerseits nicht unnötig nach hinten verschoben werden und zum anderen müssen die Kostenträger bereit sein, die Tests schnell und unkompliziert zu bezahlen. Aber auch andere hoch innovative Medikamente können den Markt bereichern, wie beispielsweise im Bereich des malignen Melanoms und des hormon- bzw. kastrationsresistenten Prostatakarzinoms. Dort wurden neue Therapieoptionen geschaffen und haben damit das Arsenal des Onkologen im Kampf gegen den Krebs deutlich erweitert.


DAZ.online