Kassenabschlag

Kompromiss jetzt schriftlich fixiert

Berlin - 12.07.2013, 09:32 Uhr


Der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband haben den zuvor mündlich vereinbarten Kompromiss über den Kassenabschlag jetzt durch Unterschriften unter eine gleichlautende schriftliche Vereinbarung besiegelt: „Nach langwierigen Verhandlungen haben die Apotheken damit endlich Planungssicherheit für die Jahre 2013 bis 2015“, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. „Rückwirkend wurde der Apothekenabschlag für die Jahre 2009 und 2010 von der Schiedsstelle festgesetzt. Das schafft Sicherheit für die Vergangenheit.“

Die Einigung hat folgende Eckpunkte: Beide Vertragspartner ziehen ihre Klagen zum Apothekenabschlag für die Jahre 2009 und 2010 zurück, sodass für beide Jahre jeweils 1,75 Euro gelten. Für das laufende Jahr 2013 soll das Ziel von 1,80 Euro erreicht werden, indem man nach dem 1. Halbjahr mit 1,75 Euro nun das 2. Halbjahr mit 1,85 Euro abrechnet. Für 2014 wird ein Apothekenabschlag in Höhe von 1,80 Euro und für 2015 in Höhe von 1,77 Euro vereinbart. Beide Vertragspartner wollen sich bis zum 1. Juli 2014 auf das weitere Vorgehen zum Apothekenabschlag nach 2015 zu einigen. Bleibt eine Gesetzesänderung aus, soll der Abschlag von 1,77 Euro die Basis für das Jahr 2016 sein.

Zum Hintergrund: Apotheken erhalten für jedes verschreibungspflichtige Arzneimittel einen Festzuschlag von 8,35 Euro ohne MwSt. (zzgl. 3 Prozent vom Apothekeneinkaufspreis zur Finanzierung von Wareneinkauf und Lagerhaltung). Davon abgezogen wird bei GKV-Versicherten der sog. Kassenabschlag von derzeit 1,85 Euro inkl. MwSt. Mit diesem Abschlag will der Gesetzgeber die Sonderstellung der GKV als „Großkunde“ im Gegensatz zum Privatversicherten betonen. Der Vorteil für die Apotheker besteht darin, dass ihre GKV-Rechnungen innerhalb von 10 Tagen beglichen werden müssen. Der Abschlag wird laut § 130 SGB V jährlich im Rahmen der Selbstverwaltung durch Verhandlungen angepasst.


Lothar Klein