Hämorrhoidalleiden

Endlich wieder entspannt sitzen können ...

10.07.2013, 17:14 Uhr


Von zehn Erwachsenen leidet jeder siebte im Laufe seines Lebens unter den klassischen Symptomen von Hämorrhoidalbeschwerden wie Blutungen, Prolaps, Juckreiz, Brennen, Nässen und Stuhlschmieren, gelegentlich auch Schmerzen am After.

Hier muss der Apotheker nicht nur im diskreten, aber ausführlichen Beratungsgespräch das richtige Präparat auswählen, sondern auch die Grenzen der Selbstmedikation kennen!

Die wichtigste Maßnahme zur Therapie von Hämorrhoidalbeschwerden ist eine Regulation des Stuhlgangs. Vor allem Obstipation begünstigt das Fortschreiten von Hämorrhoidalerkrankungen. Der harte Stuhl kann die empfindliche Oberfläche der vergrößerten Schwellkörper verletzen, und durch das für die Defäkation nötige lange und starke Pressen kann der Abfluss des Blutes aus den Schwellkörpern verlangsamt werden. Vermieden werden sollten auch lange ritualisierte „Sitzungen“, stattdessen sollte einem einsetzenden Defäkationsdrang innerhalb weniger Minuten nachgegeben werden. Eine Stuhlregulation sollte in erster Linie durch eine Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Kost und eine ausreichend große Trinkmenge erreicht werden. Ist dies nicht möglich, können über einen begrenzten Zeitraum auch Quellstoffe wie Indische Flohsamenschalen in Kombination mit einer ausreichenden Trinkmenge eingenommen werden. Führen auch die Quellstoffe nicht zum Ziel, sind Lactulose und Macrogol für kurze Zeit Mittel der Wahl, von der Einnahme antiresorptiv und hydragog wirkender Laxanzien oder salinischen Mitteln ist abzuraten.

Weitere nicht-medikamentöse Maßnahmen, die in der Apotheke empfohlen werden können, sind regelmäßige Bewegung zur Anregung der Darmtätigkeit und Gewichtsreduktion. Absolutes Muss ist nach jedem Stuhlgang eine sorgfältige Analhygiene mit klarem Wasser mithilfe von Badewanne, Bidet oder Einmalwaschlappen. Vom Gebrauch feuchten Toilettenpapiers raten Proktologen im Allgemeinen ab, da es oft Substanzen enthält, die die Analschleimhaut reizen oder bei langfristigem Gebrauch zu Kontaktekzemen führen können.

Ausführlich können Sie sich in der aktuellen DAZ 2013 Nr. 29 über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten bei Hämorrhoidalleiden informieren. Als DAZ-Abonnent stehen Ihnen unsere Beiträge bereits am Mittwoch zur Verfügung!

Hämorrhoidalleiden: Weit verbreitet – am besten gleich operieren? DAZ 2013 Nr. 29, S. 40 – 44.

Entspannt sitzen können ...: Möglichkeiten und Grenzen der Selbstmedikation bei Hämorrhoiden. DAZ 2013 Nr. 29, S. 46 – 50.


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