Rote Karte

Aktion: Hessische Apotheker gegen häusliche Gewalt

Berlin - 08.07.2013, 14:15 Uhr


Der Hessische Apothekerverband (HAV) und die hessische Frauenbeauftragte starten mit Unterstützung des Hessischen Sozialministeriums im November ein Gemeinschaftsprojekt anlässlich des Internationalen Tages „Nein zu Gewalt gegen Frauen“! Im Jahr 2012 wurden allein in Hessen über 7.600 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Viele Betroffene, aber auch Zeugen, wissen nicht, wie sie in solchen Fällen richtig reagieren bzw. an wen sie sich wenden können.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros (LAG) ist auf den HAV zugegangen und hat eine gemeinsame Aufklärungsaktion mit den hessischen Apotheken angeregt. Dabei gehe es nicht darum, dass in den Apotheken Betroffene beraten werden sollen, sondern um Maßnahmen, die im Fall von Gewalt ergriffen werden sollten, so der HAV in einer Mitteilung. Vielmehr solle die Öffentlichkeit sensibilisiert und informiert werden, welche Hilfsangebote es gebe, denn jeder könne mit dem Thema konfrontiert werden.

Dafür wurde neben einem sehr aufmerksamkeitsstarken Plakat die „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“ entwickelt, in der konkrete Hilfestellung gegeben wird, bei welchen Stellen Opfer Hilfe erhalten können. Die Empfehlung der Apotheken soll dabei lauten, diese Karte in der Hausapotheke, wo auch häufig die gängigen Notrufnummern aufbewahrt werden, aufzubewahren. Der HAV-Vorstand ist der Meinung, dass dieses Thema hervorragend geeignet ist, die Apotheke nicht nur als Abgabe- und Beratungsstelle für Arzneimittel zu positionieren, sondern diese auch als niedrigschwellige Anlaufstelle für Aufklärung und Prävention in den Fokus zu rücken. Und nicht zuletzt werde hiermit auch auf die soziale Kompetenz der Apotheken aufmerksam gemacht. Immerhin seien fast 80 Prozent der Apothekenmitarbeiter weiblich und könnten dadurch das Thema sozusagen von Frau zu Frau mit der nötigen Sensibilität transportieren.

„Wir werden diese Aktion in den Mittelpunkt einer groß angelegten Medienkampagne rücken. Den Startschuss gibt eine Pressekonferenz am 14. November 2013. Die Kampagne, die bis zum 30. November laufen soll, ist damit auch ein Beitrag von Apothekern und Frauenbeauftragten zum Internationalen Tag ‚Nein zu Gewalt gegen Frauen!‘“, so der HAV.


Lothar Klein


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