Neue Rabattverträge

Umstellung für Millionen

Berlin - 01.07.2013, 11:42 Uhr


Heute starten abermals zahlreiche neue Rabattverträge. Millionen gesetzlich krankenversicherte Patienten müssen sich darauf einstellen, dass sie bei ihrer nächsten Rezepteinlösung in der Apotheke ein anderes Arzneimittel als bisher bekommen. Darauf macht der Deutsche Apothekerverband (DAV) aufmerksam.

Sparen werden die Kassen – 2012 waren es laut Bundesgesundheitsministerium rund 2,4 Mrd. Euro. Patienten profitieren dagegen weniger von den Rabattverträgen: Nach Berechnungen des DAV erlassen oder ermäßigen die Krankenkassen ihren Versicherten die gesetzliche Zuzahlung für kaum mehr als ein Drittel dieser Rabattarzneimittel. Von den 24.800 erfassten Rabattarzneimitteln seien nur 9.400 Medikamente ab 1. Juli zur Hälfte oder komplett von der Zuzahlung befreit (38 Prozent).

Der stellvertretende DAV-Vorsitzende Dr. Rainer Bienfait verweist aber auch andere Auswirkungen auf die Patienten: „Besonders groß kann die Verunsicherung bei chronisch kranken Menschen sein, die ihre Medikamente genau kennen“. Und darauf, was dies für die Apotheken bedeutet: „Persönliches Engagement des Apothekers in Verbindung mit pharmazeutischem Fachwissen ist dann erforderlich, um dem Patienten das Vertrauen in seine Medikation wiederzugeben.“

Der DAV hat seine Zweifel, ob sich all dies lohnt: Selbst ohne Abzug der Rabattvertragseinsparungen von 2,4 Mrd. Euro seien die GKV-Arzneimittelausgaben 2012 nur um 1,5 Prozent auf 27,7 Mrd. Euro gestiegen, betont man hier. Damit lagen damit deutlich unter den Erwartungen in Höhe von 2,7 Prozent laut Rahmenvorgaben von GKV und Kassenärztlicher Bundesvereinigung.


Kirsten Sucker-Sket