Allianz der Heilberufe

Ärzte und Apotheker erkennen Gemeinsamkeiten

Berlin - 17.06.2013, 13:49 Uhr


Zuweilen scheint es, als hätten Ärzte und Apotheker erhebliche Schwierigkeiten, zugunsten der Patienten zusammenzuarbeiten oder jedenfalls miteinander zu kommunizieren. Nun wollen sie jedoch demonstrieren, dass Heilberufler vieles eint und sie gemeinsam Stärke und Tatkraft beweisen können: Letzten Donnerstag vereinbarten Verbände der Apotheker, Ärzte und Zahnärzte, eine „Allianz der Heilberufe“ zu gründen.

Ziel des Bündnisses sei es, die gute Gesundheitsversorgung in Deutschland zu erhalten und weiterzuentwickeln, verkünden die Gründungsorganisationen in ihrer gemeinsamen Presseerklärung. Dies sind der Deutsche Apothekerverband (DAV), der NAV-Virchow-Bund, der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa), der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) und der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVSAls). Weitere Verbände hätten bereits ihren Beitritt signalisiert, heißt es. Als Sprecher der Allianz wurden DAV-Chef Fritz Becker und Dr. Dirk Heinrich vom NAV-Virchow-Bund gewählt.

„Wir wollen, dass der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung zwischen den Heilberufen einerseits sowie zwischen Heilberufen und Politik und Krankenkassen andererseits wiederhergestellt werden“, erklärte Becker die Motivation der Allianz. Gerade auf Kassenseite sei im gemeinsamen Zusammenspiel in den letzten Jahren viel verloren gegangen. „Es besteht eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem, wie Politik und Krankenkassen mit den Gesundheitsberufen umgehen, und dem, wie sie von den Patienten wahrgenommen werden“, so Becker. 

Heinrich betonte, dass die Gesundheitsthemen der Zukunft von den Heilberufen nur gemeinsam bewältigt werden könnten. „Die Versorgungskonzepte von morgen müssen vernetzt und gemeinsam entwickelt werden“, so die Erkenntnis. Nur im Zusammenwirken der Heilberufe könne der Spagat zwischen den begrenzten Ressourcen und den zunehmenden demografischen Problemen geschlossen werden. „Das müssen die machen, die etwas davon verstehen“, schlussfolgert Heinrich.

Der neue Verbund will in den kommenden Wochen konkrete Versorgungsprobleme angehen. Erste Projekte seien für diesen Sommer geplant. Konkreteres war vom DAV bislang nicht zu erfahren.


Kirsten Sucker-Sket


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