BVDVA-Kongress

BDA fordert Freigabe der Rx-Preise

Berlin - 14.06.2013, 13:45 Uhr


Die völlige Freigabe der Rx-Preise hat erneut die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) auf dem Jahreskongress des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA) in Berlin gefordert. Auf dem Arzneimittelmarkt seien durchgreifende und nachhaltige Strukturreformen schon lange überfällig, kritisierte Dr. Volker Hansen, BDA-Abteilungsleiter Soziale Sicherung.

Der Arzneimittelmarkt dürfe bei den weiteren Strukturreformen im Gesundheitswesen nicht außen vor bleiben, forderte Hansen. „Insbesondere brauchen wir mehr Wettbewerb auch und gerade auf dem Arzneimittelmarkt. Das heißt zum einen Beseitigung der gesetzlichen Preisbindung bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln und mehr Versorgungsverträge auf selektivvertraglicher Basis zwischen Krankenkassen und Apotheken und ihren Verbänden.“

Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, reiche aber bei Weitem noch nicht aus. Ziel müsse jetzt vor allem eine kostensenkende und Qualität sichernde Marktliberalisierung sein. Kaum ein anderes Land belastet Löhne und Gehälter so sehr mit Zwangsabgaben wie Deutschland. Der Abgabenkeil zwischen Arbeitskosten und Nettolöhnen für einen ledigen Durchschnittsverdiener ohne Kinder liege bei fast 50 Prozent. Einen großen Anteil hieran habe die gesetzliche Krankenversicherung, deren Beitragssatz – trotz steigender Bundeszuschüsse – mit 15,5 Prozent inzwischen ein trauriges historisches Rekordniveau erreicht habe. Die Arzneimittelausgaben in Höhe von jährlich rund 30 Milliarden Euro machten mittlerweile bereits den zweitgrößten Ausgabenblock nach dem Krankenhausbudget aus.


Lothar Klein