Maserninfektion

14-Jähriger stirbt an Spätfolgen

Lage/Berlin - 13.06.2013, 16:30 Uhr


Im ostwestfälischen Lage ist ein 14-Jähriger an den Spätfolgen von Masern gestorben. Der aus Bad Salzuflen stammende Junge wurde mit fünf Monaten im Wartezimmer eines Kinderarztes mit Masern infiziert, vor neun Jahren erkrankte er dann an einer chronischen Maserngehirnentzündung. Diese kann als Spätfolge einer Masern-Erkrankung auftreten und ist unheilbar. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ruft Eltern dazu auf, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.

Typische Symptome der Masern sind neben Hautausschlag auch Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen der Schleimhäute. Viel gefährlicher an der Krankheit ist nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts aber die Schwächung des Immunsystems, die etwa sechs Wochen nach einer Infektion mit dem Masern-Virus andauern kann. Die Folgen können dann bakterielle Infektionen wie Bronchitis oder Mittelohrentzündungen sein.

Besonders gefürchtet sind Gehirnentzündungen (akute postinfektiöse Enzephalitis), sie treten in rund 0,1 Prozent der Fälle auf und enden in zehn bis 20 Prozent der Fälle tödlich. Noch seltener ist eine Form der Spätkomplikation, die subakute sklerosierende Panenzephalitis: Sie macht sich erst nach sechs bis acht Jahren schleichend bemerkbar und führt nach Störungen und Ausfällen im Nervensystem schließlich zum Tod. Ein höheres Risiko dieser Komplikation besteht bei einer Ansteckung im ersten Lebensjahr.

Masern sind weltweit verbreitet. National wie international wird die Ausrottung der Krankheit angestrebt. Das ist nach den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation aber nur mit Durchimpfungsraten über 95 Prozent bei den zwei notwendigen Masernimpfungen zu erreichen. Auch Deutschland – wo die Häufigkeit durch die Impfung deutlich zurückgegangen ist – schafft diese Quote trotz sinkender Impfmüdigkeit nur bei der ersten Masernimpfung. Ärzte warnen deshalb weiter davor, Masern nicht als harmlose Kinderkrankheit abzutun.


dpa/DAZ.online