20-jähriges Wiederbestehen

Leipziger Pharmazieinstitut feiert

Leipzig - 09.06.2013, 10:24 Uhr


Am Freitag feierte das Institut für Pharmazie der Universität Leipzig sein 20-jähriges Wiederbestehen. Überwiegend wurden dabei Entwicklung und Erfolg des Instituts skizziert. Die Redner nutzten die Möglichkeit aber auch, um sich noch einmal klar für den Erhalt des Instituts auszusprechen. Auch Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA und der Sächsischen Apothekerkammer, und Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands, betonten in ihren Grußworten die Bedeutung des Instituts.

Die im Jahr 1969 vorgebrachten Gründe für die Schließung des Instituts erinnerten „fatal“ an das, was auch heute vorgebracht werde, mahnte die geschäftsführende Institutsdirektorin Prof. Dr. Michaela Schulz-Siegmund. Dabei habe sich das Institut seit seiner Wiedergründung vor 20 Jahren gut entwickelt. Prof. Dr. Andrea Robitzki, Dekanin der Fakultät für Biowissenschaften, hob die Erfolge der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie hervor: Die Drittmittelentwickelung der Fakultät habe sich in den letzten Jahren immer weiter gesteigert.

„Die Apothekerschaft in Sachsen braucht dieses Pharmazeutische Institut“, betonte Schmidt. Er appellierte an die Landesregierung, sich ihrer Verantwortung bewusst und ihr auch gerecht zu werden. „Erhalten Sie die Pharmazie in Leipzig“, forderte er. Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands, erinnerte daran, dass viele Apothekenleiter bereits heute Schwierigkeiten hätten, approbierte Apotheker und Nachfolger zu finden. Sie forderte, die Studienplätze in Leipzig zu erhalten – wenn möglich sogar zu erweitern. „Das wäre das Beste!“

Bekanntlich plant die Universitätsleitung, das Institut zu schließen. Sächsisches Ministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) und Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) – die beide zustimmen müssen – sind sich aber nicht einig. Die Universität hat inzwischen entschieden, zum kommenden Wintersemester die Zahl der Studienplätze von bisher 45 auf 36 zu reduzieren, weil im kommenden Jahr bereits drei Personalstellen im Institut wegfallen werden. Die Studenten befürchten einen schleichenden Tod des Instituts.


Juliane Ziegler