Hochwasserschäden

Thüringen sammelt für betroffene Apotheken

Berlin - 06.06.2013, 11:20 Uhr


Es ist noch nicht überstanden: Während in einigen Hochwassergebieten bereits aufgeräumt wird, herrscht in weiten Teilen Süd- und Ostdeutschlands weiterhin „Land unter“ – Apotheken sind unterschiedlich stark betroffen. Die Regierung hat den Opfern von Überschwemmungen bereits Soforthilfen zugesagt. Apothekerkammer und -verband in Thüringen wollen selbst helfen: Sie sammeln alle Einnahmen des anstehenden Apothekertags für die betroffenen Kollegen.

Um Hochwasserschäden abzudecken, muss ergänzend zur Hausrat- und Gebäudeversicherung eine Elementarschaden-Versicherung abgeschlossen werden. Ob eine solche für ein Gebäude überhaupt abgeschlossen werden kann, hängt allerdings vom Gefährdungsrisiko seines Standortes ab. In den besonders gefährdeten Gebieten können Hochwasserschäden grundsätzlich nicht versichert werden, erklärt Arslan Günder, Geschäftsführer der ApoRisk®. Nach Angaben der Allianz sind dies aber nur rund ein Prozent der in Deutschland stehenden Gebäude.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Hochwasseropfern bereits 100 Millionen Euro Soforthilfe zugesagt. In Thüringen will man derweil selbst etwas tun: Alle Einnahmen des am 7. und 8. Juni stattfindenden Apothekertages sollen laut Kammergeschäftsführer Danny Neidel an betroffene Kollegen gespendet werden. Kammer und Verband rechnen mit mindestens 9.000 Euro. Die Teilnehmergebühren sollen direkt verwendet und im Rahmen der abendlichen Veranstaltung hoffentlich noch weitere Spenden gesammelt werden.

In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern gibt es nach Angaben der Verbandssprecher noch keine Spendenpläne – ausgeschlossen werden sie aber nicht. „Wir müssen abwarten, was alles auf uns zukommt“, heißt es beim Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt. Feststeht, dass in keinem der vom Hochwasser betroffenen Bundesländern derzeit absehbar ist, wie viele Apotheken und wie stark sie tatsächlich betroffen sind. Die bisherigen Rückmeldungen aus einzelnen Apotheken sagen nichts über den endgültigen Umfang der Schäden aus. Möglicherweise schließen sich die übrigen Kammern und Verbände den Plänen aus Thüringen an, wenn die Schäden bezifferbar sind.


Juliane Ziegler