Tetanus, Diphtherie und Pertussis

GSK versorgt Sachsen-Anhalt exklusiv mit Tdpa-Impfstoff

Berlin - 16.05.2013, 10:41 Uhr


Die gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt haben mit GlaxoSmithKline (GSK) eine Rabattvereinbarung für den Impfstoff gegen Tetanus-Diphtherie-Pertussis (Tdap) abgeschlossen. Gesetzlich Krankenversicherten, die ihre Impfung auffrischen lassen wollen, sind ab dem 1. Juli grundsätzlich nur noch Boostrix-Fertigspritzen von GSK zu verordnen.

Die Rabattvereinbarung wurde für die Dauer von zwei Jahren geschlossen. Die Verordnung der Auffrischungsimpfung erfolgt wie bisher über den Sprechstundenbedarf. Auf dem Arzneiverordnungsblatt ist der benannte Impfstoff namentlich zu verordnen.

Möchte ein Arzt aus medizinischen Gründen den rabattierten Impfstoff nicht verordnen, so muss er dies im Einzelfall begründen – und zwar unter strenger Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebots, wie die Kassen in ihren Verordnungshinweisen betonen. Die Gründe der Abweichung sind patientenbezogen in den Patientenunterlagen zu dokumentieren.

Auch an mögliche herstellerbedingte Lieferausfälle haben die Kassen gedacht. Allerdings sind sie überzeugt, dass alles gut gehen wird: GSK sei durch die geschlossene Rabattvereinbarung verpflichtet, ausreichend Impfstoff für die gesetzlich krankenversicherten Patienten in Sachsen-Anhalt vorrätig zu halten und diesen schnell auszuliefern. In der Ausschreibung wurde der Gesamtumfang auf ca. 135.000 Impfdosen Tdpa geschätzt. Sollte es wider Erwarten doch zu herstellerbedingten Lieferausfällen kommen, werde umgehend über das weitere Vorgehen informiert, versprechen die Kassen.

Nach den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) sollten alle Erwachsenen die nächste fällige Td-Impfung einmalig als Tdap-Kombinationsimpfung erhalten bzw.  – bei entsprechender Indikation  – als  Tdap-IPV-Kombinationsimpfung. Ziel der Empfehlung sei es, die Krankheitslast durch Pertussis primär bei Erwachsenen und indirekt bei ungeschützten Kontakten von Erwachsenen, insbesondere bei Säuglingen, zu reduzieren.

Die Barmer GEK hatte im Namen der gesetzlichen Krankenkassen in Sachsen-Anhalt auch Impfstoffe gegen Frühsommer-Meningoenzephalitits (FSME) und Meningokokken-C (Konjugatimpfstoffe) ausgeschrieben. Diese beiden Lose wurden jedoch aufgehoben.


Kirsten Sucker-Sket