Sächsischer Apothekertag in Chemnitz

„Wir brauchen den Apotheker 2.0“

Chemnitz - 13.04.2013, 13:16 Uhr


Die Zukunft des Apothekers wird in der Beratung und neuen Dienstleistungen liegen. Der Sächsische Kammerpräsident, Friedemann Schmidt, rief auf dem Sächsischen Apothekertag in Chemnitz seine Kolleginnen und Kollegen dazu auf, mutig zu sein und diesen Schritt in die Zukunft zu gehen: „Wir brauchen den Apotheker 2.0“, einen Apotheker, der sich gleichberechtigt mit dem ärztlichen Team um das Wohl der Patienten kümmert.

Er sehe, dass viele Apothekerinnen und Apotheker zwar das Gefühl haben, sie müssten diesen Schritt jetzt gehen, und spüren, dass dies der Weg in die Zukunft sei, „aber alle haben noch Angst davor“. Schmidt, der zugleich Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ist, versuchte jedoch Mut zu machen: „Ich glaube, dass wir noch nie so eine günstige Konstellation hatten wie heute, einen solchen Schritt zu wagen.“

Für den Apotheker 2.0, für die neuen Dienstleistungen und vor allem für den Ausbau der Beratung in Richtung Medikationsmanagement sprechen verschiedene Gründe:
- die demografische Entwicklung: immer mehr multimorbide Patienten, die viele Arzneimittel einnehmen müssen, brauchen die Leistungen der Apotheke;
- in der Politik ist der Wille zu spüren, diese Entwicklung des Apothekers zu unterstützen und dem Apotheker mehr Verantwortung zu übertragen;
- gerade die älteren Patienten haben häufig Probleme mit ihrer Therapie, sie erwarten Hilfe von der Apotheke;
- auch bei den Krankenkassen gibt es Lerneffekte, dass man zusammen mit den Apotheken mehr erreichen kann und
- selbst bei den Ärzten kommt ein Diskussionsprozess in Gang, der über neue Aufgabenverteilung zwischen Arzt und Apotheker nachdenkt.
Schmidt: „Die Chance ist jetzt da, den Schritt nach vorn zu wagen.“

Rund 200 Apothekerinnen und Apotheker nehmen am Sächsischen Apothekertag teil, der am 13. und 14. April in Chemnitz stattfindet. Neben den berufspolitischen Ansprachen und einer Diskussionsrunde mit Gesundheitspolitikern stehen Fortbildungsvorträge für Apotheker/innen und PTA auf dem Programm.


Peter Ditzel


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