Missbrauchsgefahr

HAV: Vorsicht bei Fentanylpflastern!

Offenbach - 11.04.2013, 12:18 Uhr


Dem Umgang mit Fentanylpflastern sollte grundsätzlich besondere Beachtung gelten. In letzter Zeit häuften sich allerdings die Meldungen, dass Drogenabhängige medizinische Abfälle von Krankenhäusern und Altenpflegeheimen nach den Pflastern durchforsten, warnt der Hessische Apothekerverband (HAV).

Fentanylpflaster werden im Rahmen einer Schmerztherapie verordnet. Süchtige versuchen aber vermehrt, durch sogenanntes Ärztehopping an Rezepte über fentanylhaltige Arzneimittel zu kommen. Der Missbrauch des Schmerzmittels nimmt immer mehr zu – auch die Zahl der infolge einer falschen Dosierung eintretenden Todesfälle ist angestiegen. Doch Süchtige kochen auch gebrauchte Pflaster aus, um teilweise zurückbleibenden Wirkstoff herauszulösen und zu injizieren. Alternativ wird auf dem Pflaster herumgekaut und der Wirkstoff über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Um dies zu verhindern, sollten gebrauchte Fentanylpflaster in Krankenhäusern und Altenpflegeheimen besser eingesammelt, zerschnitten und an einem gesicherten Ort bis zur endgültigen Entsorgung verwahrt werden, empfiehlt der HAV. Privathaushalte sollten ihre einzelnen Pflaster in der Apotheke zurückgeben – oder direkt im jeweiligen Unternehmen. Das geschieht jedoch nur auf freiwilliger Basis. „Auf jeden Fall sollten die Pflaster nicht in Kinderhände gelangen, denn dies könnte im schlimmsten Fall zu Herzstillstand und schweren Atemproblemen führen.“

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Juliane Ziegler