Sanicare

Apotheker Schein setzt auf Ausbau des Versandhandels

Bad Laer - 03.04.2013, 15:47 Uhr


Mit der Konzentration auf den Versandhandel will der neue Eigentümer die durch die Insolvenz angeschlagenen Sanicare-Apotheken wieder voran bringen: „Ich bin davon überzeugt, dass der Versand von Arzneimitteln wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden kann, wenn Qualität, der Preis und die Unternehmensstrukturen stimmen“, sagte Apotheker Dr. Volkmar Schein, der die Sanicare-Apotheken übernommen hat.

Von den ursprünglich 638 Beschäftigten des Sanicare-Gesamtunternehmens sind zum derzeitigen Stand des Insolvenzverfahrens insgesamt 420 noch in Arbeit. 347 Beschäftigte verbleiben in den durch die Übernahme aus dem Insolvenzverfahren ausgeschiedenen Sanicare-Apotheken.

Übernommen hat Apotheker Schein neben der Versandapotheke auch die Sanicare-Apotheke in Bad Laer sowie die Sonnen-Apotheke im nahe gelegenen Versmold. Über die Umsatzziele seines neuen Unternehmens für dieses Jahr wollte Schein keine Angaben machen, ebenso wenig über den Kaufpreis. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Ralph Brünning hat die Sanicare-Versandapotheke im Laufe des Verfahrens aber „nicht viel Marktanteil verloren“.

Insgesamt haben die Insolvenzverwalter einen Schuldenberg von 100 Millionen Euro bei circa 1.000 Gläubigern im von Firmengründer Johannes Mönter hinterlassenen Firmengeflecht vorgefunden. Nach Abwicklung der Insolvenz sollen die Gläubiger noch eine „vernünftige Ausschüttung“ erhalten. Die von Mönter betriebene Belieferung von Krankenhausapotheken soll unter dem neuen Eigentümer Schein nicht weiter aufleben.

Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung des Versandhandels sollen laut Schein die Verbesserung der pharmazeutischen Beratung, die Optimierung des Sortiments sowie die schnellere Auslieferung der Arzneimittel bilden. Sanicare sei im Markt „hervorragend positioniert“, sagte Schein. Der normale Geschäftsbetrieb sei bereits wieder angelaufen. Die Lieferanten hätten ihre Vorsicht und Zurückhaltung inzwischen aufgegeben und seien von der Vorkasse zu normalen Lieferkonditionen zurückgekehrt.

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Lothar Klein