Medikamentenfälschung

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Omeprazol

Stuttgart - 08.03.2013, 10:43 Uhr


Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat auf der Suche nach Medikamentenfälschern bundesweit die Räume von Pharmagroßhändlern durchsuchen lassen. Am Dienstag seien mehr als 30 Geschäftsräume durchsucht worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Betroffen von den Fälschungen ist das Magenmittel Omeprazol.

Die unbekannten Täter hätten die Packungen über Großhändler in Umlauf gebracht. Nach Angaben des Ulmer Pharmakonzerns Ratiopharm, der das Originalprodukt herstellt, ist Omeprazol 20 mg und 40 mg in der Packungsgröße 100 Stück mit den Chargennummern E008 und E018 betroffen. Eine Gesundheitsgefahr bestehe aber nicht. Unklar ist noch, wie viele Packungen in Apotheken gelangt sind und dort an Patienten abgegeben wurden.

Die Staatsanwaltschaft geht jetzt der Lieferkette nach. Durchsucht wurden unter anderem Lager des Großhändlers Gehe.  „Wir sind weder Beschuldigte noch Zeugen“, sagte ein Sprecher. Die Aktion richte sich nicht gegen Gehe. Es sollen auch andere Großhändler durchsucht worden sein.

Bisher lässt sich die Frage offenbar nicht beantworten, wie das gefälschte Omeprazol in den Großhandel gelangt ist. Von den Tätern fehle noch jede Spur. Die durchsuchten Pharmagroßhändler stünden nicht unter Verdacht, betonte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Sie hätten die gefälschten Produkte wohl gutgläubig an die Apotheken geliefert. Die ersten gefälschten Medikamente seien Mitte Februar im Regierungspräsidium Tübingen aufgefallen. Gerüchten zufolge sollen die Fälschungen aus Spanien stammen. Auch dort produziert Ratiopharm.   

Ratiopharm hat die in Verdacht stehenden Chargen nach eigenen Angaben inzwischen zurückgerufen. „Unsere Qualitätssicherung hat festgestellt, dass Omeprazol Produkte im ratiopharm Packungsdesign in den Handel gelangt waren, die zwar von vergleichbarer, sehr guter industrieller Qualität waren, aber nicht von unserem Unternehmen produziert worden sind“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Weitere Angaben machten die Staatsanwaltschaft und das Unternehmen mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.


dpa/Lothar Klein