Medienkampagne

Bayern macht mobil gegen Masern

München - 07.03.2013, 18:04 Uhr


Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 die Masern zu vertreiben. Damit dies klappt, starteten heute der Bayerische Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber und Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München einen bayernweiten Impfaufruf gegen Masern.

Im Jahr 2011 gab es in Deutschland mehr als 1500 Masernfälle – über 400 Erkrankungen allein in Bayern. In München wurde mit 184 Erkrankten sogar ein Rekordhoch registriert. Doch solche Nachrichten sollen bald der Vergangenheit angehören. Dafür soll eine Medienkampagne sorgen. Ihre Botschaft: „Masern sind vermeidbar – eine vollständige Impfung schützt!“ Die Kampagne umfasst einen Kinospot, den Hubers Ministerium und die Landeshauptstadt München gemeinsam finanziert haben, Plakataktionen und weitere Informationsmaßnahmen. Besonders junge Erwachsene sollen so für das Thema sensibilisiert werden.

In der Auftakt-Pressekonferenz verwies Huber darauf, dass Masern in der Bevölkerung immer noch als typische Kinderkrankheit gelten. Dabei zeige sich in den vergangenen Jahren eine deutliche Verschiebung in das Jugend- und Erwachsenenalter. „Deshalb wollen wir durch unsere gemeinsame Kampagne deutlich machen, wie sinnvoll und hilfreich Schutzimpfungen sein können“, so Huber. „Damit schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen vor Infektionen.“

Lorenz erklärte, dass Masern zu Beginn leicht mit einer Grippe verwechselt werden könnten, da sie zunächst mit Husten und Schnupfen, Bindehautentzündung und Fieber einhergehen. Doch Masern seien höchst ansteckend und infolge der Infektion könnten ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenentzündung und Hirnbeteiligung auftreten.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat im Jahr 2010 eine Masernimpfung für Erwachsene empfohlen, die nach 1970 geboren sind, einen unklaren Impfstatus besitzen, bislang nicht oder in der Kindheit nur einmal geimpft wurden, um Immunitätslücken weiter zu schließen. Huber betonte heute abermals: „Nur eine zweimalige Impfung bietet einen sicheren Schutz“. Nach 1970 Geborene sollten Ihren Impfstatus daher überprüfen. „Haus- und Kinderärzte, Apotheker und Gesundheitsämter beraten Sie gerne!“, erklärte der Minister.


Kirsten Sucker-Sket


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