Notdienst durch die Klappe

Der Tag blieb Tag

Stuttgart - 28.02.2013, 13:10 Uhr


Nicht repräsentativ, aber dennoch ein ernüchterndes Ergebnis: in der City von Stuttgart wurde der Tag nicht zur Nacht. Der überwiegende Teil der Apotheken in Stuttgarts Innenstadt bediente von 12 bis 13 Uhr nicht durch die Klappe. Auch in einem Stuttgarter Stadtteil, den wir besuchten, blieb der Tag bei den meisten Apotheken Tag.

Zumindest in den während dieser Stunde besuchten Apotheken in Stuttgarts Innenstadt und in einem Stuttgarter Stadtteil fiel die Bilanz des Aktionstages ernüchternd aus. Eine von acht der aufgesuchten Apotheken in Stuttgart Mitte beteiligte sich am Klappendienst, zu dem die ABDA aufgerufen hatte, um der Forderung nach einer Notdienstpauschale Druck zu machen. In einem Stuttgarter Stadtteil mit sechs Apotheken in einer Straße hatte nur eine Apothekerin den Mut oder die Überzeugung, man müsse hier ein Zeichen setzen.

Die Argumente derjenigen, die sich nicht an dem einstündigen Dienst durch die Nachtdienstklappe beteiligten, ähneln sich. Da wird auf die lieben Kolleginnen und Kollegen verwiesen, die bereits im Vorfeld angekündigt hatten, sich nicht zu beteiligen. Beklagt wurde die mangelnde Solidarität. Man könne daher die Apotheke nicht schließen und nur durch die Klappe bedienen, wenn die nächste Apotheke in 200 Meter Entfernung geöffnet hält. Kein Kunde hätte dafür Verständnis, wenn er nicht hineingelassen werde.
Ein anderes Argument: Warum jetzt noch einen solchen Warnstreik, wenn man sich doch schon auf die Notdienstpauschale und deren Umsetzung geeinigt habe. Man solle hier nicht nachttreten. 

Auf dem Land oder in Kleinstädten, in denen Apotheken nicht in unmittelbarer Nähe beisammen liegen, mag die Aktion mehr Erfolg gehabt haben. In Großstädten oder für Apotheken in Einkaufszentren dagegen war dem Klappendienst wohl nicht viel abzugewinnen. 


Peter Ditzel