Entwicklung

Kindergartenkinder ­– schlaue Kinder

21.02.2013, 10:11 Uhr


Omega-3-Fettsäuren, Vorlesen und der Besuch eines Kindergartens steigern den IQ von Kindern in den ersten fünf Lebensjahren. Das zeigten US-amerikanische Wissenschaftler in einer Auswertung von über 70 bisher veröffentlichten Studien.

Die Wissenschaftler untersuchten, welche Einflüsse bei Kindern in den ersten fünf Lebensjahren den Intelligenzquotienten erhöhen. Dabei berücksichtigten sie nur randomisierte Kontrollstudien, die in der „Database of Raising Intelligence“ (DORI) enthalten waren und in denen eine potenzielle IQ-Steigerung untersucht worden war.

In den Studien zeigten sich drei wesentliche intelligenzsteigernde Faktoren: Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft und in den ersten ­Lebensjahren; gemeinsames Vorlesen vor allem bei Kindern unter vier Jahren, sowie der Besuch eines Kinder­gartens.

So hatten die Kinder durchschnittlich sechs Punkte im Intelligenzquotienten mehr, mit denen häufig zusammen gelesen wurde; je früher dieses interaktive Lesen begann, desto größer war der Effekt.

Der Besuch eines Kindergartens erhöhte den Intelligenzquotienten um bis zu sieben Punkte. Am größten war der Effekt bei Kindern, die zu Hause eher wenig Anreize und Anregungen durch die Eltern bekamen. Vorschulkinder profitierten genauso wie jüngere Kinder, am meisten, wenn das Programm der Vorschule eine spezielle Komponente für die Sprachentwicklung hatte. Eine IQ-­Erhöhung um sieben Punkte bewirkten gezielte Förderungsmaßnahmen für die sprachliche und kognitive Entwicklung sowie entsprechende Schulungen für die Eltern. 

 

Quelle : Protzko, J., et al.: How to make a young child smarter. Perspectives on Psychological Science 2013;8(1):25-40; Online: doi: 10.1177/1745691612462585.


Dr. Bettina Hellwig