Antrittsbesuch im BMG

Notdienst: BMG wartet auf ABDA-Vorschläge

Berlin - 20.02.2013, 14:15 Uhr


Eigentlich sollten ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und BAK-Präsident Andreas Kiefer morgen Vormittag zum Antrittsbesuch bei Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) antreten. Doch die politische Aktualität hat Vorrang: Wegen der Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel zu den Ergebnissen des Europäischen Rates wurde der Besuch auf den Nachmittag verschoben. Große Erwartungen können die Apotheker sowieso nicht damit verbinden.

Zwar wird im BMG intensiv daran gearbeitet, die Bedenken des Bundesinnen- und Bundesjustizministeriums auszuräumen und einen rechtlich einwandfreien Weg zur Einbeziehung der Beihilfe, der freien Heilfürsorge und der PKV zu finden. Aber einen zwischen den Ressorts abgestimmten Entwurf gibt es noch immer nicht.

Stattdessen erwartet man im Bundesgesundheitsministerium endlich von der ABDA konkrete Vorschläge, wie die versprochenen 120 Millionen Euro zielgerichtet unter den Nacht- und Notdienstapotheken verteilt werden sollen. Ein konkreter Vorschlag der ABDA oder der Bundesapothekerkammer ist im BMG jedenfalls nicht bekannt. Die Apotheker könnten nicht immer nur Forderungen nach einer raschen gesetzlichen Regelung stellen, heißt es im BMG hinter vorgehaltener Hand. Das BMG möchte von Kiefer und Schmidt wissen, wie die Verteilung der Nacht- und Notdienstpauschale das Ziel der Aufrechterhaltung der Versorgungsstrukturen besonders auf dem Land erreichen kann.

Eine gleichmäßige, einheitliche Verteilung auf die diensthabenden Apotheken nach dem von der BAK vorgesehenen Zertifizierungsverfahren wird nach Auffassung des BMG der Zielsetzung der Nacht- und Notdienstpauschale nicht gerecht. Es dürften beim Antrittsbesuch also nicht nur diplomatische Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht werden.  


Lothar Klein