Offener Brief von ADEXA

Kratt liest Bahr die Leviten

Berlin - 15.02.2013, 09:23 Uhr


Tanja Kratt, zweite Vorsitzende der Apothekengewerkschaft ADEXA, hat ihrer Enttäuschung und Wut über die Politik des Bundesgesundheitsministers in einem Offenen Brief Luft gemacht: „Ihre Hü-hott-Politik macht nicht nur den Apothekenleitern das Leben schwer, sondern insbesondere auch den über 130.000 Angestellten in den Apotheken!“

Kratt verweist auf die Versprechungen des Ministers: „Die Abschaffung von Pickup-Stellen hatten Sie zugesagt und am Ende den Apothekern die Aufgabe zugeschanzt, selbst eine rechtssichere Lösung zu finden.“ Und auch die Ankündigung einer verbesserten Notdienstvergütung sei „taktisch klug zur Beruhigung der Gemüter“ noch vor dem Deutschen Apothekertag 2012 angebracht worden – doch bis heute sei überhaupt nichts in Aussicht, geschweige denn geregelt.

„Die Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter leisten täglich einen enormen Beitrag für das deutsche Gesundheitswesen, verrichten Nacht- und Notdienste und erklären den Patienten nicht nur die Anwendung von Medikamenten, sondern auch geduldig die unsäglichen ‚Nebenwirkungen‘ der Rabattverträge der Krankenkassen“, betont die zweite Vorsitzende. Dabei erreiche die Belastbarkeit des Apothekenpersonals nicht selten ihre Grenzen.

Dass nun die Tarifverhandlungen ins Stocken geraten seien, hätten die Apotheker letztlich auch der „wenig verlässlichen Politik“ Bahrs zu verdanken. Doch ein reflexhafter Hinweis auf die Tarifautonomie greife in diesem Zusammenhang zu kurz, denn der Apothekenbereich sei gesetzlich massiv reguliert. „Schauen Sie sich einmal die Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, und Sie werden feststellen, dass hier niemand überbezahlt ist“, ermahnt sie den Minister. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel müsse die Attraktivität der Apothekenberufe gefördert werden.


ADEXA/Juliane Ziegler


Das könnte Sie auch interessieren

Emotionales Ende eines außergewöhnlichen Apothekertages

Starkes Finale: Apothekertag verabschiedet „Düsseldorfer Erklärung“

Parlamentarischer Abend der baden-württembergischen Apotheker in Berlin

„Wir wollen pharmazeutisch beraten“

Overwiening beim Apothekerverband Schleswig-Holstein

Mutrede der ABDA-Präsidentin

Brandenburg: Gesundheitsministerin entschuldigt sich für Versäumnisse der Aufsicht

Golze will aufklären und aufräumen

ABDA-Präsidentin in Schleswig-Holstein

Overwiening verbreitet Zuversicht

Rx-Boni-Verbot auf der Kippe?

Schmidt bleibt optimistisch

Kammerversammlung der AKWL: Präsidentin Overwiening fordert Stärkung der Apotheken ein

Gute Versorgung braucht gute Vergütung