Nordrhein-Westfalen

Kampagne „NRW braucht PTA“

Berlin - 13.02.2013, 10:25 Uhr


Die Apothekerkammern und -verbände Nordrhein-Westfalens sorgen sich um die Zukunft der PTA-Ausbildung. Mit der Entscheidung der rot-grünen Landesregierung, die Fördermittel für die PTA-Schulen zu streichen, riskiere diese „den Kollaps von 2000 Ausbildungsplätzen und die Schließung der 16 Lehranstalten in unserem Bundesland“, betonen die Apothekerkammern. Die Landesregierung will nun die Apothekerkammern stärker an der Finanzierung der PTA-Ausbildung beteiligen.

Seit Jahren laufen die Gespräche zwischen den Apothekerkammern und –verbänden Nordrhein-Westfalens und den zuständigen Ministerien zur Finanzierung der PTA-Schulen im Bundesland. Bisher beteiligte sich das Land mit 25 Prozent bzw. maximal 73 Euro an jedem Ausbildungsplatz – doch damit soll nun Schluss sein. Die „Anfragen blieben unbeantwortet, während die ersten Schulen in Hagen und Minden mittlerweile nur noch ihre Schließung bekannt geben konnten“, beklagen die Apothekerkammern Westfalen-Lippe und Nordrhein. Mit der Kampagne „NRW braucht PTA“ wollen die Kammern die Landesregierung daher zum Nachdenken und Einlenken bewegen.

Ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums, Christoph Meinerz, erklärte indes, das Land könne seine finanzielle Beteiligung aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht mehr gewährleisten. Eine vergleichbare Landesförderung der Ausbildung werde im Übrigen für keinen anderen Gesundheitsfachberuf gewährt. Doch damit geben sich die Apotheker nicht zufrieden: „Wir erwarten von der Landesregierung, die die Studiengebühren abgeschafft hat, dass sie sich auch für andere berufliche Ausbildungswege einsetzt“, so die beiden Kammern.

Mit einer Änderung des Heilberufsgesetzes will sich die Landesregierung nun dafür einsetzen, dass die Apothekerkammern sich stärker an der Finanzierung der PTA-Ausbildung beteiligen können – auf freiwilliger Basis. „Letztlich obliegt es der Entscheidung der Kammern, inwieweit sie ihre Mitfinanzierung ausbauen oder die PTA-Schulen alternativ bei der Erschließung anderer Finanzierungsmöglichkeiten unterstützen“, sagte Meinerz. Bei vollständiger Übernahme der bisherigen Landesförderung durch die Apotheken in NRW müssten diese rechnerisch jeweils rund 290 Euro pro Jahr zusätzlich tragen.

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DAZ.online/dpa


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