Im WDR-Fernsehen

„Gefährlicher Pillen-Mix“

Köln - 12.02.2013, 11:53 Uhr


Wie wichtig es ist, dass ärztliche Verordnungen vom Apotheker, vom Medikationsmanager, gecheckt werden, zeigt eine Sendung, die der WDR ausstrahlte. Der Beitrag unter der Überschrift „Gefährlicher Pillen-Mix“ zeigte eindrucksvoll, dass für viele Patienten nicht ihre Krankheiten das Problem sind, sondern die Arzneimittel, die sie einnehmen.

Am Beispiel von Patienten in Pflegeheimen, die im Durchschnitt zehn bis 16 Arzneimittel täglich einnehmen, macht ein Geriater von der Uni Bochum darauf aufmerksam, dass mitunter lebensbedrohliche Kombinationen verordnet werden.

Einer Untersuchung der AOK Rheinland/Hamburg zufolge erhielten die Versicherten im ersten Quartal 2012 in 2,4 Millionen Fällen einen gefährlichen Medikamenten-Mix. In 206.000 Fällen waren die Arzneimittel in ihrer Kombination sogar lebensbedrohlich. Dabei liegt das Problem nicht immer darin, dass die Patienten die Arzneimittel von verschiedenen Ärzten verordnet bekamen. Laut Untersuchung der AOK stammten 80 Prozent der gefährlichen Cocktails von ein- und demselben Arzt.

Der WDR-Beitrag zeigt, wie wichtig es ist, dass ein Apotheker die Arzneimittellisten von Heimbewohnern überprüft, bevor er die Arzneimittel ausliefert. Doch letztlich seien dem Apotheker die Hände gebunden. Er könne Ärzten nicht vorschreiben, auf das eine oder andere Arzneimittel zu verzichten, er dürfe nur auf die Risiken hinweisen.

Den WDR-Beitrag, der am Sonntag, 10. Februar 2013, von 19.30 bis 20 Uhr ausgestrahlt wurde, finden Sie hier.


Peter Ditzel


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