Pharmacon in Davos eröffnet

Kiefer: Apotheker besser vernetzen

Davos - 04.02.2013, 15:53 Uhr


Die Apothekerschaft kann ihren Versorgungsauftrag in Zukunft besser erfüllen und neu interpretieren, wenn sie sich stärker vernetzt – und zwar intern wie auch extern. Dies betonte Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, am Sonntag bei der Eröffnung des internationalen Fortbildungskongresses Pharmacon in Davos.

„Unser Versorgungsauftrag bedeutet, dass jeder Patient das richtige Arzneimittel zur richtigen Zeit bekommt. Wir müssen immer wieder darüber nachdenken, was das unter sich ändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen bedeutet“, so Kiefer. Denn dazu gehöre mehr als die unmittelbare Arzneimittelabgabe und Beratung des Patienten. Er betonte, dass Apotheker als unabhängige Heilberufler den Patienten noch mehr Nutzen bringen können. Hier seien innovative patientenorientierte Leistungen notwendig, beispielsweise das Medikationsmanagement. Doch dafür bedürfe es Investitionen, die Apotheker nicht alleine schultern könnten. „Hier sind auch die Krankenversicherungen in der Pflicht“, so der BAK-Präsident.

Kiefer betonte weiterhin, dass es die wichtigste Aufgabe der BAK sei, die Apotheker intern und extern besser zu vernetzen. Dazu möchte er Strukturen aufbauen, in denen Landesapothekerkammern und BAK so miteinander verbunden werden, dass ein „tragfähiges und transparentes Netz“ für alle Kolleginnen und Kollegen entsteht. „Denn nicht nur die Offizinapotheker sind zur Unabhängigkeit verpflichtet“, betonte Kiefer. „Jeder Apotheker soll sich für die patientenorientierte Umsetzung des Versorgungsauftrags einsetzen.“ Das gelte auch für jene, die bei einer Krankenkasse, in der Industrie, der Universität oder in einem anderen Aufgabenbereich arbeiten. Die bessere Vernetzung mit externen Partnern, etwa mit der Ärzteschaft oder der Politik, sieht Kiefer ebenfalls als Kernaufgabe der BAK.

Für Kiefer ist auch klar, dass vor dem Hintergrund der veränderten Anforderungen die Honorierungsmodalitäten weiterentwickelt werden müssen. Es müssten stärkere Anreize geschaffen werden, die Unabhängigkeit der Apotheker im Berufsalltag umzusetzen. Dazu könne auch gehören, packungsunabhängige Vergütungen zu entwickeln.


DAZ.online/BAK


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