Kassenabschlag

Gunnar Müller rechnet Zwangsrabatt doch ab

04.02.2013, 16:29 Uhr


Der Detmolder Apotheker Gunnar Müller will nun doch weiterhin den Kassenabschlag abrechnen. Wie er gegenüber DAZ.online bestätigte, hat er sein Abrechnungszentrum angewiesen, auf die Linie des DAV einzuschwenken und 1,75 Euro Zwangsrabatt abzuziehen. Den Schwanz ziehe er damit nicht ein, er wolle vermeiden, dass andere Apotheker „in Kollektivhaft“ genommen werden.

Das Abrechnungszentrum sei nicht in der Lage, für seine Apotheke eigene, individuelle Rechnungen an alle betroffenen Krankenkassen zu stellen. Wenn die Sammelrechnung jedoch fehlerhaft sei, könnten die Krankenkassen die Zahlung an alle angeschlossenen Apotheken verweigern. Die Kollegialität verbiete es, dieses Risiko einzugehen, so Müller.

Müller, der sich bei der Aktion „Apothekerprotest“ engagiert und die „Basisapotheker-WL“ (mit-)gegründet hat, hatte Anfang Dezember 2012 sein Rechenzentrum angewiesen, ab Januar 2013 keinen Kassenabschlag mehr abzurechnen. Er sei nicht bereit, 2,05 Euro Zwangsrabatt abzuziehen, erklärte Müller damals. Nachdem Fritz Becker nun klargestellt habe, dass bis zu einer Klärung von den Apotheken ein Abschlag von 1,75 Euro abgerechnet werde, nehme er nun seine damalige Anweisung an sein Rechenzentrum zurück.

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Dr. Benjamin Wessinger