Verbesserung der Therapietreue

Persönliches Apothekergespräch hilft!

Berlin - 16.01.2013, 14:30 Uhr


Schon seit Längerem will die ABDA unter Beweis stellen, dass die Intervention zwischen Patient und Apotheker Wirkung zeigt und entsprechend vergütet werden sollte. Durch einen Beitrag der Zeitschrift „Psychologie heute“ dürfte man sich bei der ABDA nun bestätigt fühlen: Apotheker können laut einer wissenschaftlichen Metaanalyse die Therapietreue ihrer Patienten deutlich verbessern, heißt es dort.

Einen positiven Effekt haben die Gespräche allerdings nur, wenn sie persönlich, also innerhalb einer Apotheke stattfinden. „Im persönlichen Gespräch können die Apotheker nicht nur sachlich informieren, sondern auch gezielt auf die Befürchtungen ihrer Patienten eingehen“, erklärt dies ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. Solche Gespräche seien allerdings zeitaufwändig – das könne der Apotheker nicht „nebenbei“ leisten. Bereits bei seiner Wahl zum neuen ABDA-Präsidenten sprach sich Schmidt dafür aus, neue leistungsorientierte Vergütungselemente zu entwickeln.

Nicht nur dem einzelnen Patient schadet jedoch Non-Compliance, mahnt er. Die Krankenversicherungen komme dies teuer zu stehen: Die direkten Kosten, etwa durch Krankenhauseinweisungen, würden auf jährlich mehrere Milliarden Euro geschätzt. Hinzu kämen indirekte Kosten, beispielsweise wenn eine Erkrankung nicht ausreichend behandelt und der Patient deshalb arbeitsunfähig werde. Detaillierte Zahlen zu den Kosten der Non-Compliance in Deutschland gibt es bislang jedoch nicht.


DAZ.online