Molekularbiologie

Zur Fettverbrennung Schalter umlegen

27.12.2012, 11:32 Uhr


Über die Nahrung aufgenommene Energie wird – je nach Bedarf und Stoffwechsellage – verbrannt oder in Form von Glykogen und Fett gespeichert. Deutsche und US-amerikanische Wissenschaftler haben nun im Fettgewebe einen Schalter entdeckt, der steuert, ob das eine oder das andere passiert.

Bei dem molekularen Schalter handelt es sich um ein p62 genanntes Protein. Es hat sich bereits in früheren Untersuchungen als wichtig für Regulation des Körpergewichts erwiesen. Bislang war allerdings unklar, wie genau p62 in den Energiestoffwechsel eingreift. Nun konnte eine Arbeitsgruppe um Dr. Timo Müller, Institut für Diabetes und Adipositas (IDO) am Helmholtz Zentrum München, gemeinsam mit Wissenschaftlern aus dem Sanford Burnham Institut in San Diego nachweisen, dass p62 (auch Sequestosom 1 genannt) in braunem Fettgewebe die Funktion der Mitochondrien reguliert. Darüber steuert das Protein offenbar das Gleichgewicht zwischen Fettspeicherung und Fettverbrennung.

Der genaue Signalweg soll nun in weiteren Studien erforscht werden. Die Hoffnung der Wissenschaftler liegt darin, p62 künftig gezielt an- und abschalten und darüber Übergewicht und Adipositas behandeln zu können. „Erweist sich p62 als ein sicherer und spezifischer Ansatzpunkt, kann dies neue Wege in der Bekämpfung metabolischer Erkrankungen bedeuten“, so Prof. Matthias Tschöp, Direktor des IDO.

Quelle: Müller, T. et al.: J. Clin. Invest., DOI: 10.1172/JCI64209


Dr. Beatrice Rall