Prof. Beske feierte 90. Geburtstag

Am 12. 12. 12 um 12 Uhr

Kiel - 13.12.2012, 11:02 Uhr


Zu diesem magischen Termin begann die Feier zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Fritz Beske, der sich jahrzehntelang als brillanter Analyst und kritischer Mahner in der Gesundheitspolitik einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Gleichzeitig endete die Arbeit des Fritz-Beske-Instituts für Gesundheitssystemforschung in Kiel, das der Jubilar aufgebaut und 37 Jahre lang geleitet hat.

In seiner Laudatio zeichnete Dr. Rainer Hess, ehemaliger Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses, das Leben des Jubilars und die Geschichte des Instituts nach. Beske war einer der ersten deutschen Ärzte, die in den USA das Studium zum Master of Public Health absolvierten, und wurde damit zu einem Pionier der Wissenschaft vom öffentlichen Gesundheitswesen in Deutschland. Außerdem wandte er sich schon früh der Politik zu und bekleidete verschiedene Ämter in schleswig-holsteinischen Ministerien und bei der Weltgesundheitsorganisation in Kopenhagen. Als beamteter Staatssekretär wurde er 1975 ehrenamtlicher Leiter des Instituts für Gesundheitssystemforschung in Kiel. Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst wurde dies seine alleinige Aufgabe, doch blieb er ehrenamtlich tätig und widmete sich der Analyse des Gesundheitswesens und der wissenschaftlichen Politikberatung. Sein zentrales Thema war und ist bis heute die bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung bei begrenzten Ressourcen. Für seine Arbeit wurde Beske vielfach ausgezeichnet, erst in diesem Jahr mit dem großen Verdienstkreuz. Hess entgegnete dem Jubilar: „Sie waren und sind der Rufer in der Wüste, der von der Politik jetzt Taten verlangt.“ Dr. Frank-Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, hob Beskes Unabhängigkeit und Unbestechlichkeit hervor. Peter Harry Carstensen, ehemaliger Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, erklärte: „Fritz Beske steht für umfassende Kompetenz im Gesundheitswesen.“ Alle Grußredner betonten die herausragende Bedeutung von Lore Beske, der Ehefrau des Jubilars, die ihn in besonderer Weise unterstütze und stets begleite. Sie sei 37 Jahre lang die erste Sekretärin des Instituts gewesen und habe die wissenschaftliche Literatursammlung mit aufgebaut. Diese ganze Arbeit habe sie unentgeltlich geleistet.

Beske erklärte: „90 Jahre sind ein gutes Alter, um mit der Arbeit aufzuhören - im Prinzip.“ Dann kündigte er an, es blieben noch zwei Bücher zu schreiben, die er bereits vorbereitet habe. Mit dem ersten Buch wolle er sich an den Bürger, nicht an den Patienten wenden. Er wolle darin erklären, wie die Bürger sich auf das Alter unter den Bedingungen des demografischen Wandels vorbereiten sollten. Das Buch solle im Februar erscheinen. In einem zweiten Buch werde er das Thema systembezogen für die Wissenschaft bearbeiten.


Dr. Thomas Müller Bohn