Grippeimpfung 2013/14

AOK NordWest prüft Apotheker-Angebot

Kiel/Berlin - 04.12.2012, 15:17 Uhr


Die AOK NordWest bereitet sich auf die nächste Grippe-Saison vor. Ein Chaos wie in diesem Jahr soll es nicht noch einmal geben. Wohl aber will die Kasse weiter sparen und sich nicht mit dem EU-Referenzpreis zufrieden geben. Sie prüft nun, ob sie die Versorgung noch einmal ausschreibt – oder eine Vereinbarung mit den Apothekern trifft.

In Schleswig-Holstein, Hamburg und Bayern ist das Grippeimpfstoff-Chaos der vergangenen Wochen mittlerweile weitgehend überwunden. Die für Novartis eingesprungenen Hersteller haben die Bundesländer mit Impfdosen versorgt, die von den Apotheken abgerufen werden können. Wer jetzt noch geimpft werden will, wird entsprechend versorgt. Auch Novartis hat mittlerweile angekündigt, das Paul-Ehrlich-Institut habe Begripal-Chargen freigegeben – dass der Imfpstoff bereits verfügbar ist, ist allerdings nicht zu vernehmen. Eines dürfte sicher sein: Der ganze Trubel um die Vakzine dürfte in dieser Saison nicht dazu beigetragen haben, gesteckte Impfziele zu erreichen.

Nunmehr macht man sich im Norden bereits um die kommende Influenza-Saison Gedanken. Die AOK NordWest lotet aus, ob sie erneut ausschreiben soll oder eine Vereinbarung mit dem Apothekerverband trifft. „Die gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein befinden sich derzeit in intensiven Gesprächen über die Grippeimpfstoffversorgung für die nächste Saison 2013/2014“, erklärte AOK NordWest-Pressesprecher Jens Kuschel. Dabei prüfe man unterschiedliche Verfahren und Optionen und spreche mit verschiedenen Anbietern und möglichen Vertragspartnern.

Nun ging auch ein Angebot der schleswig-holsteinischen Apotheker ein. Der Verband hat den Kassen ein Festpreismodell unterbreitet. Danach sollen die Apotheker alle Impfstoffe zu einem festen Preis abgeben, der etwa 20 Prozent unter dem EU-Referenzpreis liegen soll. Die Verordnung durch die Ärzte muss zuvor generell generisch erfolgen. Damit ginge allerdings auch das Haftungsrisiko auf die Apotheken über.

„Wir würden es gut finden, wenn wir etwas mit den Apothekern zusammen machen könnten“, so Kuschel gegenüber DAZ.online. Voraussetzung sei aber, dass es sich um ein „wirtschaftliches Angebot“ handele – und das soll nun geprüft werden. Kuschel zufolge haben sich die Apotheker einen Monat Zeit genommen, ihr Angebot zu unterbreiten. Die Apotheker hingegen sahen sich gedrängt. Schon bei der Mitgliederversammlung am 17. November hatte Geschäftsführer Dr. Thomas Friedrich erklärt, die AOK habe das Angebot innerhalb von zwei Tagen haben wollen.

Man darf nun gespannt sein, wie sich die AOK entscheidet. Die Kasse versichert jedoch: „Die gesetzlichen Krankenkassen werden alles dafür tun, damit ihre Versicherten eine rechtzeitige Grippeschutzimpfung erhalten“.


Kirsten Sucker-Sket


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