Apokix-Umfrage

Lieferengpässe alltägliches Problem – Geschäftserwartung im Aufwärtstrend

Köln - 03.12.2012, 17:03 Uhr


Laut der aktuellen Apokix-Umfrage des Instituts für Handelsforschung sind rund 40 Prozent der Apotheken täglich oder gar mehrmals täglich mit Lieferengpässen konfrontiert. 84 Prozent der Befragten sahen dadurch die Versorgungssicherheit gefährdet. Auf niedrigem Niveau aufwärts geht es mit der Einschätzung der Geschäftslage und –entwicklung.

Nahezu jeder der befragten Apotheker hatte schon Lieferprobleme mit Rabatt-Arzneimitteln zu beklagen (99 Prozent), auch mit den Grippe-Impfstoffen gab es große Probleme (86 Prozent). Über drei Viertel der Befragten sahen denn auch die Krankenkassen als Hauptverursacher der Lieferengpässe, dicht gefolgt von der Industrie mit 74 Prozent. Immerhin 52 Prozent geben politische Entscheidungen eine Mitschuld.

Aber auch Arzneimittel ohne Rabattvertrag, andere Impfstoffe als die Grippe-Vakzine und Heil- und Hilfsmittel sind immer wieder zumindest zeitweise nicht zu bekommen. Das führt zu einem deutlich höheren Beschaffungsaufwand in der Apotheke, sagen 99 Prozent der Befragten, aber auch der pharmazeutische Großhandel und die Patienten haben wegen der Lieferprobleme einen höheren Liefer- bzw. Beschaffungsaufwand. Insgesamt klagten fast drei Viertel der 351 teilnehmenden Apotheker über Lieferausfälle mehrmals pro Woche.

Aufwärtstrend bei Geschäftsentwicklung

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix zeigt weiterhin aufwärts. Nach der Steigerung im Oktober kletterte die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage auf ein neues Jahreshoch von 59 Punkten. Sie liegt damit immer noch deutlich unter 100 Punkten, welche ein ausgewogenes Verhältnis von positiven und negativen Angaben zur Geschäftslage darstellen würden. 55 Prozent der Befragten beurteilen ihre aktuelle wirtschaftliche Lage negativ oder sehr negativ.

Auch die Erwartungen, wie sich die Geschäftslage in der Zukunft entwickeln wird, steigt weiter, wenn auch auf niedrigem Niveau. Der Index stieg auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung 2010, erreicht aber insgesamt nur 70,9 Punkte. Immerhin 54 Prozent der Apotheker erwarten aber, dass sich ihre Geschäftslage stabilisieren oder verbessern wird, während im November 2011 noch über 80 Prozent mit einer sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage ihrer Apotheke rechneten.


Dr. Benjamin Wessinger


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