Chemotherapie-induzierte Übelkeit

Konsequente Prävention ist entscheidend

22.11.2012, 13:43 Uhr


Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen waren ein großes Problem in den Anfängen der systemischen Chemotherapie. Zwar gibt es mittlerweile viele potente Arzneimittel, aber ein optimales Management wird noch nicht überall berücksichtigt. Dabei schränken die zermürbende Übelkeit und schwallartiges, kräftezehrendes Erbrechen die Lebensqualität der Patienten ein.

Die Gründe für eine unzureichende antiemetische Therapie im Rahmen einer Chemo- oder Strahlentherapie sind unterschiedlich: nicht ausreichende Kenntnisse der Ärzte, fehlende Erfassung der Rückmeldung von ambulant versorgten Patienten und fehlende Anstrengungen, Regeln für ein effektives Management im eigenen Zuständigkeitsbereich aufzustellen. Nur wenn diese Nebenwirkungen als unumgängliche Folgen der Therapien angesehen werden, kann einem umfassenden supportiven Management der notwendige Raum gewährt werden. Und erst wenn den Auswirkungen von Übelkeit und Erbrechen auf jeden individuellen Patienten eine angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wird, kann auch für jeden einzelnen Patienten ein optimaler Erhalt der Lebensqualität während einer antineoplastischen Therapie sichergestellt werden. Dabei gelten 5-HT3-Antagonisten als die effektivsten Medikamente bei Patienten mit akuter Chemotherapie-induzierter Übelkeit und Erbrechen.

Während des US-amerikanischen Krebskongresses im Juni 2012 wurde resümiert, dass basierend auf der Identifizierung wichtiger Neurotransmitter-Signalwege zwar Fortschritte in der Prävention von CT-induzierter Übelkeit und Erbrechen zu verzeichnen sind. Aber es ist immer noch notwendig, das Ausmaß der Gesamtproblematik voll zu erfassen und auch den Ursprung dieser Probleme noch weiter zu erforschen. Für die Zukunft wird ein kontinuierliches Symptom-Monitoring während der gesamten Therapie empfohlen. Zur bestmöglichen Erfassung der Symptome sollte die Kommunikation mit dem Patienten verbessert werden, z.B. im Einzelfall tägliche Anrufe bei diesem, sobald er ins ambulante Setting entlassen ist. Sowohl in Klinik als auch im ambulanten Setting sollte vom gesamten Personal nach standardisierten Vorgehensweisen zur Prävention von CT-induzierter Übelkeit/Erbrechen gearbeitet werden. Denn es gilt, direkt beim ersten Anzeichen von Übelkeit - oder besser noch präventiv - massiv mit Medikamenten gegenzusteuern. 

Lesen Sie ausführlich über die bestehenden Möglichkeiten der Präventionen von durch Chemotherapie induzierter Übelkeit und Erbrechen in der aktuellen DAZ.


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