Kassenabschlag: Saarland setzt aus

Gespräche über ABDA/KBV-Modell laufen aber weiter

Berlin - 19.11.2012, 10:23 Uhr


Ungeachtet des Streits zwischen Apothekern und Krankenkassen über den Kassenabschlag 2013 laufen die Gespräche über das ABDA/KBV-Konzept in der Modellregion Sachsen-Thüringen mit der AOK Plus weiter. Der nächste Termin ist für Ende November angesetzt. Dort soll die Entscheidung über das lange erwartete Eckpunktepapier fallen.

Die Annahme des Eckpunktepapiers ist die Voraussetzung für die Konkretisierung des ABDA/KBV-Modells in Sachsen-Thüringen. Knackpunkt ist neben der Honorierung die Frage der Datenübermittlung zwischen AOK Plus und den am Modellprojekt teilnehmenden Apothekern und Ärzten. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen niedergelassenen Ärzten und GKV-Spitzenverband über die Anhebung der Honorierung hatten die Ärzte auch die Verhandlungen über das ABDA/KBV-Modell ausgesetzt. Ursprünglich war für Ende September ein Termin vorgesehen.

Hingegen erklärte heute der Saarländische Apothekerverein den Abbruch aller laufenden Verhandlungen mit den Primärkassen des Landes: „Infolge dieser Verweigerungshaltung der GKV wird der Saarländische Apothekerverein e.V. alle Vertragsverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen bis auf Weiteres einstellen“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Dazu Claudia Berger, Vorsitzende des Saarländischen Apothekervereins e.V.: „Die GKV kann von den Apotheken nicht Kooperation einfordern und im Gegenzug klare gesetzliche Vorgaben ignorieren und negieren. Solange die GKV sich einer solchen Verweigerungshaltung hingibt, besteht keinerlei Verhandlungsbasis mehr. Da sich die Frage des Zwangsabschlages für 2013 über Jahre hinziehen kann, droht hier ein mehrjähriger  Verhandlungsstillstand.“ Der Saarländische Apothekerverein will die Verhandlungen erst wieder aufnehmen, wenn „endgültig über den Kassenabschlag 2013 entschieden wurde“, heißt es in einem Schreiben an die Primärkassen des Landes.


Lothar Klein