Fast alle Apotheken machten gestern dicht

Erst Ende September hatten die Apothekerinnen und Apotheker im Land Brandenburg protestiert – gegen die unzureichende Honorarerhöhung um 25 Cent pro Rx-Arzneimittelpackung. Nun sahen sie sich erneut gezwungen, öffentlichkeitswirksam ihren Unmut auszudrücken. Diesmal ging es darum, deutlich zu machen, wie wichtig und notwendig eine Einigung zum Kassenabschlag für die Existenz der Apotheken ist.

Gestern hatten sich Vertreter des Deutschen Apothekerverbands (DAV) und des GKV-Spitzenverbands erneut zu Verhandlungen über den Apothekenabschlag 2013 getroffen. In Brandenburg hoffte man, „dass die Kassen das deutliche Signal der Apothekerschaft anerkennen und konstruktiv über den Kassenrabatt verhandeln würden“. Doch erwartungsgemäß wurden die Verhandlungen ergebnislos abgebrochen. Der GKV-Spitzenverband hatte schon zuvor kein Geheimnis daraus gemacht, dass er dem DAV in den für diesen wesentlichen Punkten nicht entgegenkommen wird.

„Wir haben alles versucht, die Kassen zu zielführenden Gesprächen an den Verhandlungstisch zu bekommen“, sagt die AVB-Vorsitzende Andrea Lorenz, „aber die GKV zeigt sich stur und missbraucht in unverantwortlicher Art und Weise ihre Position. So sehen doch keine partnerschaftlichen Verhandlungen aus – nur zu blockieren."

Von vornherein keine Einigung über eine Verhandlungsgrundlage finden zu wollen, sei eine Missachtung des Systems der Selbstverwaltung und ein inakzeptables Machtspiel. Man werde nun in der Auseinandersetzung mit den Krankenkassen um den Apothekenrabatt „weiter über geeignete Maßnahmen nachdenken und entsprechend reagieren“, kündigte Lorenz an.