Kassenabschlag

ABDA: Nur 19 Antworten zu Kampfbereitschaft

Berlin - 12.11.2012, 14:13 Uhr


Apotheker aus Baden-Württemberg, dem Saarland, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern schicken Faxe an den GKV-Spitzenverband. In Brandenburg sollen Mittwochnachmittag die Apotheken geschlossen bleiben. Doch wie sieht es tatsächlich mit der Kampfbereitschaft und Geschlossenheit der Apothekerschaft vor der 2. Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch mit dem GKV-Spitzenverband über den Kassenabschlag 2013 aus?

Am Freitag, den 2. November, hatte das Berliner Apothekerhaus bei allen ABDA-Mitgliedsorganisationen die regionale Kampfbereitschaft abgefragt: Nur zwölf Verbände und sieben Kammern antworteten – 19 von 34 Mitgliedsorganisationen. Vermieden werden sollte auch unabgestimmtes Vorgehen wie beim Protest gegen die von der Bundesregierung  verordneten Honorarerhöhung. Die regionalen Protestaktionen sollen anders als beim Honorarstreit im Berliner Apothekerhaus koordiniert werden.

Dazu war vorgesehen, die zentral von der ABDA geplante Medienkampagne nach dem erwarteten Scheitern der Verhandlungen durch regionale Protestaktionen in Apotheken zu flankieren. Diese sollten koordiniert in einem Zeitraum von zehn bis 14 Tagen ab dem eventuellen Scheitern der Verhandlungen stattfinden, um dem Protest eine größtmögliche mediale Präsenz und Nachhaltigkeit zu verleihen, so die Strategie. Jetzt handeln fünf ABDA-Mitgliedsorganisationen auf eigene Rechnung, darunter auch der Verband von DAV-Chef Fritz Becker. Laut ABDA-Plan sollten die Mitgliedsorganisationen stattdessen die Zeit bis zur nächsten Verhandlungsrunde für Hintergrundgespräche mit meinungsführenden Medien nutzen.

Für die zentrale Medienkampagne stehen im Berliner Apothekerhaus 500.000 Euro zur Verfügung. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung der ABDA am 20. September sei beschlossen worden, im Rahmen der Abschlagsverhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband bei Bedarf flankierende Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen, heißt es in der Rundmail. „Sollten die Verhandlungen zum Kassenabschlag scheitern, wollen wir daher kurzfristig eine Pressekonferenz in Berlin einberufen.“ Dies könnte bereits Mittwoch der Fall sein.

Geplant und vorbereitet sind folgende Maßnahmen: Anzeigen in Berliner Printmedien, Anzeigen in bundesweiten Printmedien wie FAZ und Süddeutsche Zeitung. Auf stark frequentierten News- und Unterhaltungsportalen wie Spiegel Online sollen Hinweisbanner mit Verlinkungen zur Extra-Kampagnen-Website geschaltet werden. Auf der Website wird es eine interaktive Infografik zum Thema Kassenabschlag geben. Den Apotheken werden als Download zusätzlich Handzettel zur Kundeninformation angeboten.


Lothar Klein