Onkologie

Zervixkarzinom-Früherkennung – wie oft zum Test?

11.11.2012, 07:00 Uhr


Je früher ein Zervixkarzinom erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Hierüber besteht Konsens. Unklar ist allerdings, wie regelmäßig das Screening auf ein Zervixkarzinom durchgeführt werden sollte. Japanische Wissenschaftler empfehlen einen Blick auf das Geburtsdatum.

In Deutschland ist die gängige Praxis, Frauen jährlich mittels Pap-Test auf ein möglicherweise vorhandenes Zervixkarzinom hin zu untersuchen. Japanischen Wissenschaftlern zufolge ist dies zu oft. Das Team um Daiki Kobayashi analysierte in einer retrospektiven Kohortenstudie das Erkankungsrisiko für ein Zervixkarzinom bei knapp 4000 gesunden Frauen innerhalb von fünf Jahren. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Untersuchungsabstände in Abhängigkeit vom Alter erfolgen sollten. Frauen vor dem 40. Lebensjahr sollten sich laut Kobayashi und Kollegen alle zwei Jahre zytologisch untersuchen lassen. Bei Frauen zwischen dem 40. und dem 59. Lebensjahr reiche eine Untersuchung alle zwei bis drei Jahre und bei Frauen ab 60 ein Abstrich alle fünf Jahre. Für endgültige Aussagen zum Screeningintervall müssen den Studienautoren zufolge jedoch noch weitere Studien durchgeführt werden, in die auch Faktoren wie der HPV-Status und Impfungen mit einfließen. In der aktuellen Auswertung wurden sie nicht berücksichtigt.

Quelle: Kobayashi, D. et al.: Arch. Gynecol. Obstet., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1007/s00404-012-2588-8


Dr. Beatrice Rall


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