Grippe-Impfstoffe von Novartis

Schweiz und Kanada geben Impfstoffe wieder frei

Berlin - 31.10.2012, 17:45 Uhr


Die Schweizer Arzneimittelbehörde Swissmedic hat den Auslieferungs- und Anwendungsstopp für Grippe-Impfstoffe von Novartis aufgehoben. Das Unternehmen habe die Qualität der für die Schweiz bestimmten Chargen dokumentieren können, so Swissmedic. Auch in Kanada können die Impfstoffe nach einer entsprechenden Entscheidung der dortigen Gesundheitsbehörde wieder eingesetzt werden.

Swissmedic hatte am 24. Oktober einen vorsorglichen Auslieferungs- und Anwendungsstopp für die Grippe-Impfstoffe Agrippal (hierzulande als Begripal vertrieben) und Fluad angeordnet. Zuvor hatten die italienischen Gesundheitsbehörden mögliche Verunreinigungen in Impfstoffen gemeldet, die aus der Produktionsstätte in Siena/Italien stammen – hier werden die Vakzine auch für andere Länder hergestellt.

Die Unterlagen, die Swissmedic von Novartis erhalten habe, belegten, dass es sich bei den teilweise sichtbaren weißen Partikeln nicht um externe Verunreinigungen handele. Vielmehr seien dies Aggregate von normalen Eiweißbestandteilen des Impfstoffs. Solche kleinen Verklumpungen könnten bei der Herstellung des Impfstoffs entstehen, lösten sich aber bei korrekter Anwendung der Spritze (leichtes Schütteln vor der Injektion) auf.

Die Wirksamkeit und die Sicherheit des Impfstoffs sei aufgrund dieser vereinzelt vorkommenden Aggregate nicht beeinträchtigt. Analysen von Stichproben im Swissmedic-Labor hätten die Qualität der Impfstoffe bestätigt, so Swissmedic. Wer sich impfen lasse, müsse also nicht mit außerordentlichen Nebenwirkungen rechnen.  

Auch die Kanadische Gesundheitsbehörde Health Canada hatte vergangene Woche einen Auslieferungsstopp für die beiden Novartis-Impstoffe verhängt – und heute wieder aufgehoben. Nach eigenen Tests und Durchsicht der Informationen europäischer Partner sowie der Daten von Novartis habe man keine Sicherheitsbedenken erkennen können.


Kirsten Sucker-Sket