Grippe-Impfstoffe

GSK: 400.000 zusätzliche Impfdosen

Berlin - 29.10.2012, 17:03 Uhr


Nachdem das Paul-Ehrlich-Institut letzten Donnerstag die Freigabe von 750.000 Impfdosen Begripal und Fluad zurückgerufen hat, gibt es nun wieder Nachschub: Letzten Freitagabend hat das Institut 620.000 zusätzliche Dosen Grippeimpfstoff anderer Hersteller freigegeben. 560.000 davon kommen von GlaxoSmithKline. Von diesen sind wiederum 400.000 für den deutschen Markt bestimmt.

Der in Dresden produzierte Impfstoff ist für den internationalen Markt gedacht – ein Großteil kann nun in Deutschland zum Einsatz kommen. Wie GSK mitteilt, werden die jetzt freigegebenen Chargen ab dem 13. November ausgeliefert. Das Unternehmen macht aber auch deutlich, dass die Verteilung der Impfstoffe nicht in seinem Verantwortungsbereich liege. „GSK appelliert jedoch an die zuständigen Ministerien der betroffenen Bundesländer, an einer gerechten Verteilung aktiv mitzuwirken“. 

GSK hat in der laufenden Saison in Niedersachsen einen Zuschlag für die Versorgung mit Grippeimpfstoffen erhalten – ebenso wie Ratiopharm. Das Bundesland gehört zu jenen Regionen, die sich glücklich schätzen können, keine Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Impfstoffe zu haben. Unproblematisch läuft die Versorgung auch im Osten der Republik, wo Hersteller wie Abbott, Sanofi-Pasteur, Ratiopharm und CSL die Impfstoffe liefern. Doch in Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Hessen und dem Saarland ist die Situation nach dem weitgehenden Ausfall von Novartis wie vor heikel. Die Novartis-Konkurrenz hielt sich bislang zurück, hier einzuspringen. Nun legt GSK jedoch nach. Das Unternehmen betont, dass die Freigabe der weiteren Dosen „unter besonders herausfordernden Umständen“ erfolgt sei – denn es ist bereits die Produktion für die Südhalbkugel angelaufen.

Damit Versorgungsengpässe wie die gegenwärtigen künftig vermieden werden können, müssen aus Sicht von GSK „dringend Gespräche über die Sinnhaftigkeit der Ausschreibung von Grippeimpfstoffen geführt werden“. Diese seien bereits anberaumt. „Wir hoffen, dass konstruktive und pragmatische Lösungen im Sinne einer optimalen Patientenversorgung gefunden werden können“, so Bettina Brennecke, Leiterin Government & Business Relations. 

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Kirsten Sucker-Sket