Apothekenhonorar

Mehr als 14.000 Unterschriften für Steffens

Düsseldorf - 23.10.2012, 09:09 Uhr


14.799 Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Nordrhein-Westfalen haben in den vergangenen Wochen einen Appell unterschrieben: Sie alle fordern ihre Landesregierung nachdrücklich auf, sich für eine angemessene Vergütung der Apotheken einzusetzen. Die gesammelten Unterschriften überreichten die Präsidenten und Vorsitzenden der Apothekerorganisationen NRW gestern Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne).

Ob angestellte Apotheker, PTA oder PKA – sämtlichen Apothekenangestellten liegt es am Herzen, dass die Vergütung der Apotheken stimmt: „Wir erfüllen mit der Arzneimittelversorgung einen gesetzlichen Auftrag. Dafür brauchen wir eine nachhaltige Finanzierung in Form einer angemessenen Vergütung“, heißt es daher in ihrem Appell.

Die Bundespolitik kam der nicht ganz neuen Forderung der Apotheker und ihrer Angestellten bekanntlich nur ein Stück weit entgegen. Die nun beschlossene Honorarerhöhung ist aus Sicht der meisten Betroffenen – auch der in NRW – „völlig unzureichend“. „Allein durch die Inflation sind unsere Kosten von 2004 bis 2011 um 14,4 Prozent gestiegen, die Lohnkosten insgesamt sogar um 28 Prozent“, verdeutlichen die Vorsitzenden der NRW-Apothekerverbände Dr. Klaus Michels (Westfalen-Lippe) und Thomas Preis (Nordrhein).

Und so setzt man auch in Nordrhein-Westfalen auf ein Einsehen der Landesregierung. „Unsere Gesundheitsministerin hat in den letzten Jahren immer wieder verdeutlicht, welch ein wichtiges Anliegen ihr eine wohnortnahe, sichere und kompetente Arzneimittelversorgung durch die Apotheke im Quartier ist“, erklärten Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, und ihr Kollege aus Nordrhein, Lutz Engelen.

Gerade in einer immer älter werdenden Gesellschaft sei ein flächendeckendes Netz wohnortnaher, unabhängiger Apotheken kein Luxus, sondern ein unverzichtbarer Eckpfeiler im Gesundheitswesen, mahnen die Organisationen. Doch wenn Apotheken nicht mehr kostendeckend geführt werden können, sei die Versorgung  gefährdet – insbesondere auf dem Lande und in strukturschwachen Stadtteilen.

„Wir setzen daher auch weiterhin auf die tatkräftige Unterstützung unserer Landesregierung“, so die Vertreter der Kammern und Verbände.


Kirsten Sucker-Sket