Öffnungszeiten in Wien

Verordnung soll für Klarheit sorgen

Wien - 17.10.2012, 09:53 Uhr


In die Diskussion um die Öffnungszeiten von Apotheken in Wien könnte bald Klarheit kommen: Die Stadträtin für Gesundheit und Soziales, Sonja Wehsely (SPÖ), gab am Dienstag bekannt, in den nächsten zwei Wochen eine Verordnung vorzulegen, die längere Apotheken-Öffnungszeiten gestattet.

Wer beispielsweise am Samstagnachmittag ein Medikament benötigt, der muss eine der 35 Wiener Apotheken aufsuchen, die zu dem Zeitpunkt Bereitschaftsdienst hat. Diese „Sperrstunde“ gehe ganz offensichtlich „an der Realität vorbei“, erklärte Apotheker Martin Derflinger, der seit gut 30 Jahren die Apotheke am Graben führt. Besonders ärgerlich für die Wiener Apotheker: In Graz, Linz und Bregenz gibt es kundenfreundlichere Öffnungszeiten.

Ein Konsens konnte im Rahmen zahlreicher Gespräche mit der Wiener Apothekerkammer nicht gefunden werden. Die Stadt war in der Zwischenzeit an die geltende Rechtslage gebunden und musste Apotheken, die sich nicht daran hielten, rechtlich belangen. Der Unabhängige Verwaltungssenat (UVS) entschied nun, dass das für öffentliche Apotheken geltende System der Öffnungs- und Sperrzeiten nicht mehr mit den allgemeinen Öffnungszeiten in Einklang stehe. Daher ist nun die Politik am Zug: Die Apotheken brauchen Rechtssicherheit.

Wehsely will daher in den nächsten zwei Wochen einen Entwurf für eine Verordnung des Magistrates vorlegen, der eine juristische Klarstellung von Betriebs-, Bereitschafts- und Öffnungszeiten vornimmt. Die neue Verordnung soll es Apotheken gestatten, länger offen zu halten – unter der Woche und am Samstag. „Eine Verpflichtung zu längeren Öffnungszeiten ist in dem Verordnungsentwurf nicht vorgesehen“, heißt es in einer Mitteilung. Und „selbstverständlich“ würden im Rahmen des Begutachtungsverfahrens auch Gespräche mit den Interessensvertretungen stattfinden.


Juliane Ziegler