Kassenüberschüsse

TK zahlt Mitgliedern 80 Euro zurück

Berlin/München - 12.10.2012, 13:13 Uhr


Angesichts der GKV-Rekordreserven sollen gesetzlich Versicherte bald millionenfach Prämien ausgeschüttet bekommen. Die Techniker Krankenkasse will im nächsten Jahr bis zu 80 Euro an ihre Mitglieder auszahlen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) macht sich indes Gedanken über die Abschaffung der Praxisgebühr.

Der Verwaltungsrat der Kasse beschloss am Freitag, dass im Jahr 2013 eine Prämie von bis zu 80 Euro an die Mitglieder ausgezahlt werden soll – an die Mitglieder, die vom 1. Mai bis 31. Dezember 2013 Beiträge zahlen. „Mit einer halben Milliarde Euro ist dies wohl die mit Abstand größte Beitragsrückerstattung, die es je bei einer Krankenkasse gegeben hat“, betont Baas.

Außerdem will die Kasse ihren Versicherten anbieten, die entrichtete Praxisgebühr im Rahmen ihres Bonusprogramms zurückzuerstatten. Wer daran teilnimmt und vier Maßnahmen zu gesundheitsbewusstem Verhalten absolviert, kann auf diesem Weg bis zu 60 Euro pro Jahr bekommen. Voraussetzung ist, dass die Versicherten die Praxisgebühr-Quittungen bei der TK einreichen.

Die Hanseatische Krankenkasse (HEK) wird ihren Jahresüberschuss nach eigenen Angaben in nahezu voller Höhe an ihre 293.000 Mitglieder ausschütten. Der Verwaltungsrat beschloss ebenfalls eine Zahlung von 75 Euro am 1. Mai 2013. Acht meist kleinere Kassen schütten bereits Prämien von 30 bis bis 72 Euro pro Jahr aus. Kritik an den Prämien kam von der Barmer GEK: „Davon halten wir sehr wenig, wir investieren in den Ausbau der Leistungen.“

Die Reserven der einzelnen Kassen steigen laut GKV-Schätzerkreis bis Jahresende voraussichtlich um 3,9 Milliarden Euro. Sie lagen im Sommer bei 12,8 Milliarden Euro. Hinzu kommt ein erwartetes Polster des Gesundheitsfonds von 12,7 Milliarden Euro. Die GKV-Reserven setzen sich aus dem Polster des Fonds, der Geldsammelstelle der Kassen und dem der einzelnen Versicherungen zusammen. Rein rechnerisch könnten sie sich zum Jahresende also auf gut 29 Milliarden Euro summieren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rückt indes von ihrer klaren Ablehnung einer Abschaffung der Praxisgebühr ab. Sie betrachte das Gesamtbild der GKV und denke intensiv über die Argumente nach, die vorgebracht würden, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Während die FDP angesichts neuer GKV-Rekordreserven auf ein Aus für die Gebühr drängt, sprechen sich Fachpolitiker der Union strikt für die Beibehaltung aus.

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dpa/DAZ.online