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Multiple Sklerose
Neue Studie mit Wurmeiern
Im klinischen und experimentellen Forschungszentrum für Multiple Sklerose an der Berliner Charité wird die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Eiern des Schweinepeitschenwurmes zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose analysiert. Für die Studie werden nach Angaben der Charité noch Teilnehmer gesucht.
Ziel der doppelblinden Studie mit dem Titel "TRIOMS" (Trichuris suis ova bei Multipler Sklerose und klinisch isoliertem Syndrom) ist es, die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von Eiern des Schweinepeitschenwurmes (Trichuris suis) bei der Multiplen Sklerose und dem klinisch isolierten Syndrom mittels Kernspintomografie zu untersuchen. Die Prüfsubstanz TSO (Trichuris suis Oozyten) besteht aus gereinigten lebensfähigen Eiern des Schweinepeitschenwurmes, der für den Menschen nicht krankheitserregend ist. Die Eier entwickeln sich im menschlichen Darm nur inkomplett und werden wieder ausgeschieden.
Unter der Therapie mit TSO kam es in US-amerikanischen Studien zu einer Abnahme der entzündlichen Läsionen im zentralen Nervensystem von MS-Patienten. Bei der bisherigen Anwendung beim Menschen war TSO gut verträglich.
Ab August 2012 werden insgesamt 50 Teilnehmer zwischen 18 und 65 Jahren, bei denen der hochgradige Verdacht auf eine schubförmige MS besteht oder diese schon diagnostiziert wurde, in die Studie eingeschlossen. Die Patienten müssen eine Kontraindikation gegen eine Therapie mit Interferon beta haben, zum Beispiel eine Depression oder eine Unverträglichkeit, und dürfen aktuell keine anderen Wirkstoffe zur Behandlung der MS erhalten.
Die Therapie mit TSO oder Placebo ist für ein Jahr geplant. Die Studie wird am klinischen und experimentellen Forschungszentrum für Multiple Sklerose der Charité in Berlin durchgeführt.
Kontakt für Studieninteressierte: Klinisches und experimentelles Forschungszentrum für Multiple Sklerose; Klinik und Poliklinik für Neurologie der Charité; Charitéplatz 1; 10117 Berlin; Email: berit.rosche@charite.de; Tel.: (030) 450 660 343; Fax: (030) 450 560 912.
Berlin - 10.10.2012, 11:39 Uhr