Rabattquote 54 Prozent

Insight Health: Unterschiede bei Kassen und in Regionen

Berlin - 01.10.2012, 10:43 Uhr


Der Anteil rabattierter Verordnungen an den gesamten Verordnungen des gesamten GKV-Fertigarzneimittelspektrums beträgt aktuell 54 Prozent. Laut den Zahlen von Insight Health existieren dabei deutliche Unterschiede – zwischen den einzelnen Krankenkassen, aber auch in der regionalen Betrachtung.

Für seinen Bericht analysierte der Informationsdienstleister die GKV-Rezepte der Apothekenrechenzentren. Danach haben bis einschließlich Juli über 155 Pharmahersteller Rabattverträge für rund 34.000 Pharmazentralnummern (PZN) mit Krankenkassen geschlossen – seit Juli 2009 ein Anstieg der PZN-Anzahl um gut 13 Prozent.

Beim Vergleich der Rabattquoten der drei größten deutschen Ersatzkassen zeigten sich bei den vergleichbaren, bei den drei Kassen deckungsgleich unter Rabattvertrag stehenden Substanzen die Quoten von 65 Prozent bei der Techniker Krankenkasse, 73 Prozent bei der DAK-Gesundheit und 84 Prozent bei der Barmer GEK. Und während sich die Betriebskrankenkassen laut Insight Health mit Quoten zwischen 57 und 65 Prozent als vergleichsweise homogen erwiesen, lag die Spannweite innerhalb des bundesweiten AOK-Systems bei den einzelnen Landes-AOKen zwischen 40 und 60 Prozent.

Die regionale Untersuchung der einzelnen Kassenquoten zeigte teilweise ein überdurchschnittliches Rabattquotenniveau in allen Regionen (Bahn-BKK zwischen 64 Prozent in Sachsen und 72 Prozent in Nordrhein). Andere Kassen hatten hingegen ein deutlich niedrigeres Niveau mit größeren regionalen Unter­schieden (IKK classic zwischen 39 Prozent in Sachsen und 55 Prozent in Nordrhein). Die kassenunspezifische Betrachtung nach KV-Regionen wies wiederum das Saarland als Spitzenreiter mit einer Rabattquote von über 59 Prozent und Bremen als Schlusslicht mit einer Rabattquote von 46 Prozent aus.

Auch bei den Rabattquoten einzelner Substanzen des generikafähigen Marktes gibt es deutliche Abweichungen: Die höchste Rabattquote lag den Zahlen des Informationsdienstleisters zufolge bun­desweit bei knapp 90 Prozent (Hydrochlorothiazid). Andere Substanzen wie Budesonid wiesen dagegen sehr niedrige Rabattquoten von rund 30 Prozent und darunter auf. Grund hierfür dürfte laut Insight Health auch sein, dass entsprechende Rabattverträge (beispielswiese Quetiapin mit 25 Prozent) erst in jüngster Vergan­gen­heit abgeschlossen wurden.


Juliane Ziegler